Samstag, 4. Juli 2009

Wo die Seele endet...

Wo die Seele endet,
beginnt der Schmerz,
und wo der Schmerz endet,
beginnt die Seele,
es ist ein ewiger Teufelskreis,
zu stark um unterbrochen zu werden,
zu finster um verstanden zu werden,
und zu alt um vergessen zu werden.

Ein Teufelskreis,
der sich immer weiter beschleunigt,
angetrieben durch den Arm der Zeit,
wirkend wie eine Zentrifuge,
nur existent zu bewirken,
das die Grenzen verschmelzen,
bis das eine gleich dem anderen ist,
stürzend den Teil den man Verstand nennt,
zurück in die Tiefen der Hölle,
zurück dorthin wo er entsprang.

Verstand ist nicht vereinbar,
mit der eigentlichen Seele,
er widerspricht ihr periodisch,
nur geleitet von der Neugier,
zu sehen wie sie reagiert,
wie sie wieder aufsteht,
wenn sie noch so tief fällt,
jedes Mal aufs Neue,
getrieben ohne Grund,
pulsierend in ihrer Schwärze,
die zeugt von ihrer Reinheit,
einer Reinheit die nie vergisst,
um all das zu bewahren,
was durchlebt wurde,
zu erschaffen eine Geschichte,
die Geschichte eines Einzelschicksales.

Unbedeutend in der Masse,
aber gewiss entscheidend für sie,
hat die Masse keinerlei Bedeutung,
gibt es ohne Einzelschicksale keine Masse,
ist jedes dieser von größter Bedeutung,
verändern sie sich gegenseitig,
dienen als wechselwirkende Stütze,
zu erhalten dieses Kartenhaus,
was uns erhalten soll.

Sehe das Gesamtkonzept,
und erkenne einfach nur,
das bereits ein sterbendes Glied,
zum Fall aller Glieder führt,
begreifen sie dies auch nicht,
und treten mit Freude auf die,
die ihnen ihre Position sichern,
ihnen solange schon Halt geben,
vermutlich sogar ohne je darüber nachgedacht zu haben.

Alles ist entsprungen der Asche,
und alles wird auch dorthin wieder zurückkehren,
manche vielleicht immer noch geblendet vom Verstand,
und manche zerfressen durch ihren läuternden Schmerz.


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Raum und Zeit zerfällt um mich,
und alles was bleibt ist die Leere,
mich still umarmend in ihrer Kälte,
lässt sie mich ganz sanft erfrieren.

Reagenzblut

Phiolen gefüllt mit Substanz,
manche rot in ihrer Farbe,
manche wiederum blau,
und andere grün.

So stehen sie hier,
in diesem kalten Labor,
zeugend des Menschen,
der gerne das spielt,
was er nicht ist,
nur sich zu beweisen,
und daran zu scheitern.

Selbstüberschätzung und Wahn,
bringend den Fortschritt in jeder Nacht,
in grausamen Spiel der Götter,
nicht beachtend all das Vieh,
das verendet im Kreis der Nahen.

Siehe nur sein Blut,
selbst gezüchtet im Reagenzglas,
zeugend seiner Überlegenheit,
seiner DNA perfektionierend,
führend in seine bessere Welt,
sich voll entfaltend in diesem Keller,
schlagend die Trommeln des Sieges,
bereit an das Tageslicht zu schreiten.

Grausames Lachen,
gefolgt von Stille,
blickt er nun angsterfüllt,
zitternd an sich herab,
sehend sein wunderbares Blut,
sich färbend in das Schwarz der Nacht,
ihm raubend all seine Kraft,
bis er fällt auf den Grund,
nun weniger ein Gott,
als viel mehr Dreck,
klebend unter dem Schuh des Todes.


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Kenne deine Grenzen,
oder sie überrennen dich,
leer der Gnade mit strenger Hand,
zu richten dich in der Ewigkeit.


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