Samstag, 16. Januar 2010

Wandelorkan

Um mich herum ist eine Ruine,
schwarz aber niemals gleich,
durchwühlt vom kalten Wind,
der heißer noch als Feuer,
verbrannt durch seine Wege,
und erstarrt wie bloßes Eis,
das nun auch mich gefrieren will.

Aber in mir ruht die Leere,
niemand kann gefrieren,
was niemals wirklich war,
niemand kann verstehen,
was dunkler noch als die Nacht,
geboren um die Vorstellung zu brechen,
die um mich herum zu tanzen scheint.

Mal stehe ich hier,
aber dann bin ich wieder dort,
war nie wirklich weg,
stehe immer noch am selben Ort,
nur schließend die Augen für Sekunden,
merkend dass ich Jahre zu verpassen scheine,
Jahre die in meiner Seele niemals waren,
Jahre die für mich niemals sind.

Alles was ich spüre ist meine Hülle,
fühlt diese sich an wie die Fremde selbst,
nicht fähig ferner meiner Seele zu sein,
ist diese tief und still verstummt,
nur um einen Gesang zu hören,
der verschlungen im Orkan,
verloren für meine tote Selbst,
oder lebe ich vielleicht noch?

Alles um mich ändert sich,
immer wenn die Zeit rennt,
muss ich diesen Orkan wüten sehen,
sehen wie er Ruinen ständig niederreißt,
nur um andere wieder erstehen zu lassen,
nie ist er nur ein lauer Wind,
der leise die Lieder der Zeit singt,
nie werde ich einen Schritt gehen können,
bevor er schon wieder verloren,
vergangen wie die Ruine selbst.

Wieder schließe ich meine Augen,
nur um den leisen Schlägen zu lauschen,
die tief in meinem Leib zu pochen wagen,
auch wenn mein Geist schon lange stumm,
verstummt um andere Stimmen zu hören,
die verhallen bevor sie überhaupt sind,
einerseits tot und doch lebendig,
bleibt mir eigentlich nur der Zeit zu trotzen.

Vielleicht schaffe ich es ja,
noch einmal zu erwachen.

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Schweigend betrachte ich mein Spiegelbild,
aber dieses hört nicht auf mich anzuschreien,
teilnahmslos wende ich mich immer wieder ab,
aber es denkt nicht mal daran sich zu wenden.

Was verraten dir deine Augen?


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