Dienstag, 19. April 2011

Das Glas

Vor mir steht ein Glas,
so übersät mit Rissen,
dass ich täglich fürchte,
es doch zu zerbrechen,
seinen eisigen Glanz,
der sich im tiefen Rot verliert,
vor mir steht dieses Glas,
und ich wage es nicht,
mein Blick darauf gebannt,
und dabei doch so verloren,
als suchte er in der Leere,
die ich in jeder Sekunde spüre,
ohne das Glas je zu vergessen.

Ich sehe dieses Glas,
wie es still verharrt,
sich in keiner Sekunde bewegt,
gestellt auf kalten Stein,
so schwarz wie die Nacht selbst,
massiv und erschütternd rau,
unzerstörbar und endlos schwer,
wie das Glas nie sein könnte,
in seiner perfekten Form,
die ich schon wieder zerbrechen sehe,
ist sie doch so unberührt,
nur geküsst vom kalten Stein,
und immer noch heil.

Vor mir steht ein Glas,
in seiner grenzenlosen Pracht,
übersät von feinsten Rissen,
gebettet auf schwarzem Stein,
und für mich unerreichbar fern,
oder täusche ich mich da?

Es bleibt kein Wissen,
nur ein ewiger Gedanke.


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