Sonntag, 15. März 2009

Erlangte Weisheit

Viele Jahre wandel ich nun schon auf Erden,
hab ich doch schon so viel gesehen,
so viel gehört,
so viel gedacht.

Ich bin lang genug auf Erden,
erkenne die Tristheit des Seins mittlerweile,
vermag nicht festzuhalten die Zeit,
beherrsche nicht die Realität,
vermag ich ja kaum mich selbst zu beherrschen.

Zurück blicke ich auf mein Leben,
auf mein Leben wie ein alter Mann,
erscheint alles Vergangene doch leer und schmerzerfüllt,
so bereite ich mich nun vor auf die finale Entscheidung,
gefallen aus der Weisheit die ich erlangt.

Tief bohre ich die Klinge in meinen Leib,
der Körper bietet der Klinge einigen Widerstand,
Blut läuft mir aus der Wunde und dem Mund,
meine Kraft schwindet und dennoch bohre ich tiefer in meinen Leib,
muss ich doch sichergehen,
mein Ende muss endlich gewiss sein,
erreichen muss ich es mit allen Mitteln.

All mein Wissen lässt nur eine Erkenntnis zu,
ich vermag nur zu leben wenn ich tot,
und somit soll dies mein Schicksal sein,
nie mehr soll ich wandeln unter den Lebenden,
nie mehr einen Atemzug tätigen,
nie mehr von der Qual der Wahrnehmung,
von der Qual des "Fühlens" berührt.

Meine Klinge ist nun hinten angekommen,
ich bin ein Jemand der gerne auf Nummer sicher geht,
somit zieh ich die Klinge langsam herauf Richtung Hals,
wie sehr ich es doch genieße,
verlässt mein Blut doch in Strömen meinen Körper,
verschmutzt es alles um mich herum,
so wie ich einst das Antlitz dieser Welt beschmutzt haben werde.

Mir ist schlecht,
durch meine Augen sehe ich nur noch Finsternis,
langsam erlöscht meine Seele,
brannte sie doch nur zu einem Zweck,
versuchte sie ihn zu erfüllen bis jetzt so gut wie möglich,
hat sie ihren Wert doch nie bewiesen,
drum ist es rechtens ,dass sie jetzt untergeht.

Endlich ist meine Existenz zu Ende,
viel zulange befleckte sie das Antlitz dieser Welt.

Amen.

El Grande Finale

So erreiche ich nun das Ende meiner Höllenfahrt,
So schlag ich nun mit voller Wucht auf den Grund des Nichts auf,
zerfetzt mein Leib in Stücke,
meine Stücke zermalen zu Staub.

Welch erbärmlicher Rest Blut doch übrig von mir blieb,
donnernd wird meine schwarze Seele zwischen Himmel und Hölle
im Wechselspiel herumgeschleudert,
herrscht doch nun wie jedes Jahr Ratlosigkeit in den verfeindeten Reichen,
bin doch sowohl in Himmel,
als auch in Hölle nicht willkommen,
Die Dimensionen drohen zu brechen,
vermögen sie nicht zu halten diesen Zustand des Schleuderns.

Es gibt nur eine Möglichkeit,
und es gab immer nur eine Möglichkeit.

Zurückgeschleudert werd ich auf Erden,
erneut meinen Leib manifestierend,
bin ich doch verdammt auf ewig zu wandeln auf Erden,
bin ich doch Teil des universalen Gleichgewichts geworden,
welch verachtenswürdige Existenz.


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