Dienstag, 23. Juni 2009

Omega

Alles startet mit einem Alpha,
einem Anfang im Nirgendwo,
leise vor sich hinrauschend,
bis es sich donnernd ausbreitet,
oft,
mit unbestimmter Geschwindigkeit,
mit unbestimmter Stärke,
manchmal leicht zu verfolgen,
manchmal schwer zu verfolgen,
aber stets fesselnd in seiner Wirkung.

Oft schwingt es,
über einen langen Zeitraum,
oft auch nur über einen kurzen,
schwingend mit dem Schicksal,
biegend es bis hin zur Unkenntlichkeit,
ausmachend all das,
was geschieht hier,
beeinflussend jeden,
der damit in Berührung kommt.

Doch wo ein Alpha ist,
gibt es auch ein Omega,
niederschmetternd all das,
was vorher war und ist,
auslöschend die Bedeutungen,
ist alles was bleibt,
die Gleichgültigkeit,
hervor gerufen in nur einer Sekunde,
nicht ungeschehen machend,
was vorher geschehen,
aber unbedeutend machend,
was jemals war.

Omega,
so stehe ich hier nun,
frei von Hoffnung,
frei von Zuversicht,
frei von Gedanken,
frei von Schmerzen,
frei von Handlung,
erfüllt mit Gleichgültigkeit.

Schweigen tritt ein,
und Schweigen wird wohl bleiben,
daran kann man nichts ändern,
einleitend ein kaltes Ende,
gefüllt mit der Bitterkeit der Leere.

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Ich bin der Schwingung müde,
ist alles was jetzt noch bleibt,
ein kleines Nickerchen zu machen

Die Wohnung

Ruhig und gemäßig,
so schaue ich auf die Fassade,
die Fassade dieses Gemäuers,
nicht besonders in seiner Form,
nicht besonders in seiner Farbe,
nicht blicken lassend,
was sich wohl im Innerem verbirgt.

Das Äußere mag täuschen,
also trete ich herein,
nicht voll von Erwartung,
lediglich geleitet durch das,
was sich Langeweile schimpft.

Warum sollte ich auch nicht,
gibt es ja kein Gesetz,
was da gegen spricht,
keinen Hauch von Ärger,
der einen eine stille Besichtigung,
wie ich sie hier begehe,
verachten würde.

Besitzerlos und ohne Eigentümer,
so steht sie hier einladend,
einladend jeden der hier vorbei kommt.

Im Inneren herrscht Harmonie,
die Wände sind weiß und steril,
kein bisschen Staub ist zu sehn,
keine Spur des Lebens,
eine Einrichtung,
wie in hundert anderen Wohnungen,
einfach und schlicht.

Es ist bedrückend,
diese beinahe Leere hier,
dieses Fehlen von Leben,
diese bilderlosen Rahmen,
die Vögel zwitschernd,
als wäre alles sorgenlos,
vollkommen ohne Zwang,
den Zwang den diese Wohnung,
unbemerkt aber bedrohlich,
ausübt wie ein Messer in der Nacht.

Diese Wohnung ist leer,
vollkommen leer,
selbst ich scheine kaum zu sein,
mir einen Kaffee zubereitend,
obwohl ich doch eigentlich gar keinen trinke,
ist mir sein Geschmack doch viel zu wider.

Ich trinke einen Schluck,
begreifend wo ich eigentlich bin,
ist dies hier das Epizentrum des Ortes,
den jeder auf Erden kennt,
kennt unter diesen einen Namen.



Hölle.


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Erkenne die Finsternis im Licht,
und du kannst wahrlich sehen.

...


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