Donnerstag, 2. Dezember 2010

Die Karten

Die Karten in der Hand,
erkenne ich die Leere,
und sehe doch nichts,
spüre deutlich was sein kann,
aber doch nie wirklich ist,
fließend zäh wie getrocknetes Blut,
das sich doch überlegt hat zu bleiben,
nur um vielleicht einmal zu erkennen,
was in tiefster Leere geblieben ist,
aber diese nie betreten hat.

Ich sehe den Mond,
in all seiner Kälte,
brennend in der Tiefe,
die wohl vergangen ist,
aber immer noch singt,
singt in Wörtern ohne Hall,
singt in Klängen ohne Sinn,
aber dennoch unsterblich,
als gäbe es kein Ende,
dort am fernen Horizont.

Ich sehe das Schicksal,
wie es lautlos zerbricht,
zur Unzahl Splittern zerfällt,
spiegelnd all die toten Schreie,
die wohl nie Leben gespürt,
so tief am Grund des Seins,
dass man selbst zu fallen droht,
und dennoch nichts berührt,
versunken in namenlosen Qualen,
leise summend die letzte Melodie,
vom Schlaf der doch nie kommt.

Ich spüre den Tod,
den Hauch seines Atems,
der wie Messer schneidet,
was einst noch dein Aderwerk,
es zertrennt mit seiner sanften Sense,
die du doch nicht sehen kannst,
aber voller Angst schon spürst,
in der Hoffnung vielleicht zu sehen,
was in seinen Augen verborgen ruht,
in der Tiefe seiner raubenden Seele,
unwissend ob sie verstorben,
oder vielleicht nur allzu lebendig,
nicht fähig zu ertragen,
wie ein letzter Gedanke schmeckt,
ob bitter oder doch viel zu süß.


Ich sehe eine fremde Welt,
die ich doch nicht begreifen kann,
brennend in Flammen so kalt,
dass sie nicht sein dürften,
untergehend in Seen,
strotzend nur vor Trockenheit,
spiegelnd die Dürre des Meeres,
so hoch ragend über der Stadt,
die keine Seele je berührt,
so verlassen vor der Furcht,
doch jemanden zu finden,
und nicht mehr gehen zu können,
ich sehe eine fremde Welt,
und bin ihr doch verbunden,
irgendwie dazu verdammt,
es doch nicht zu verstehen.

Ich blicken in meine Hände,
und alles was ich sehe,
ist nichts.


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