Er ruht in weiter Ferne,
rot durch und durch,
manchmal auch tief finster,
doch ich sehe anderes noch,
erkenne seine Lichter,
achtend stets sein Werk,
leicht gefesselt und geachtet,
aber dennoch nicht erblindet,
nur sehend was schon fort.
Niemals ist er nah,
stets bleibt er fern,
weit gestreckt ist mein Arm,
drohend ihn dennoch zu berühren,
vergessend die ewige Distanz,
übersehend sein unnachgiebig Irren,
verlierend das Gefühl in jedem Sinn,
schon betäubt in seinen Spitzen,
nur spürend was schon lange kalt.
Das Licht ruht dort,
wo ich bin zu keiner Zeit,
verborgen im tiefen Rot,
berührend die tiefe See,
blendend die nahe Grenze,
an dessen Klippen ich noch steh,
erwartend den kalten Tau,
der geblieben am verdorrten Klee,
erfüllt mit einem alten Leben,
das schon lange wieder fern.
Vielleicht ist es nur der Horizont,
vielleicht ist es auch viel mehr,
blühend weiter rot und rot,
schwimmend über tiefem Meer,
mich tötend langsam Stück für Stück,
bis auch ich irgendwann nicht mal mehr,
vielleicht spiegelt er meine schwarze Seele,
vielleicht haucht er auch diese aus,
ich weiß er wird nie gehen,
ich aber bin schon fort.
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Leise schlägt mein Takt,
verhallend in weiter Ferne,
schwach spüre ich ihn doch,
wartend auf sein ewig Verstummen.
Kannst du ihn hören,
kannst du ihn spüren?
Xen_Blutschatten - 10. Jan, 18:52
Das Licht scheint grau,
doch viel eher dunkelgrau,
verloren für meine Gedanken,
ruhen diese hier an jenem Ort,
an dem ich nun zu liegen wage,
noch wahrnehmend falsche Geräusche,
verzerrt durch den kranken Ort selbst,
diesen Ort der alle Bilder zu verschlingen wagt,
bis meinen Augen nur noch Schatten bleiben,
Schatten die nie einen Herren besaßen.
Irgendwie bin ich hier,
aber ich weiß nicht wie ich es bin,
spürend fast nur noch mein Inneres,
bildet es fast schon den Kern dieses Seins,
das einzig wahrlich Existente in dieser Welt,
in dieser Welt aus Schatten und Geräuschen,
die ich eigentlich nicht mal zuordnen kann,
vielleicht auch überhaupt nicht zuordnen will,
gesteuert aus einer sekündlichen Laune heraus,
liegend an einen Strand aus schwarzen Sand,
den es eigentlich nicht geben sollte,
blickend auf ein geräuschloses Meer,
das unwirklicher kaum sein könnte.
Diese Welt ist kaum geboren,
aber dennoch halb verwest,
zerfressen in seinen Dimensionen,
wie nur meine Gedanken sie spüren können,
durchzogen von Wellen dunklen Zweifels,
die nur selten zu schweigen bereit,
verstummt in den wenigen stillen Augenblicken,
die ich als reine Wahrheit begreifen kann,
verstummt in jenen kurzen Momenten,
in denen ich nicht mehr zu denken brauche,
nur weil ich dann eigentlich schon weiß,
was gar nicht zu wissen ist.
So existiert auch diese Welt,
obwohl sie nicht zur Existenz bereit,
so fließen die stummen Flüsse durchs Land,
wissend dass dieses kalt und starr bleibt,
verbergend sein dunkles totes Geheimnis,
das nicht mal ich wirklich erahnen kann,
so liegen die Strände schwarz und sanft,
wissend dass ich der Einzige bleiben werde,
der sie je gesehen ruhend unter rotem Mond,
so sehe ich diese Welt wie sie wirklich ist,
wissend dass irgendetwas wirklich fehlt,
auch wenn ich dies kaum zu benennen wage.
Diese Welt liegt an der Grenze des Seins,
doch ich flüster leise ihren wahren Namen,
wissend das niemand ihn je benutzen wird,
aber dennoch ihn einsam hier genießend,
wartend auf ein Schiff das niemals kommt,
wartend auf seine geringe Besatzung,
die nur schemenhaft zu spüren ist,
gesehen mit einem einzigen Auge,
aber nicht mehr mit zwei Geöffneten,
geblieben in der weiten Ferne,
nie auch nur ein Segel gesetzt.
Muss ich vielleicht das Meer überqueren,
nur um letztlich in seiner Endlosigkeit zu ertrinken?
Vielleicht muss ich.
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Ich schuf einen Strand,
schwarz wie die Nacht,
ich schuf sein schweigendes Meer,
gab ihm seine endlose dunkle Tiefe,
ich tauchte den Mond in tiefes Rot,
aber dennoch ist dies nicht mein Werk.
Ich bin bloß auf der Durchreise.
Xen_Blutschatten - 6. Jan, 19:22
Irgendwie steht gerade alles,
nicht einmal Geräusche überleben,
gefressen von einer endlosen Leere,
beziehend ihre Macht aus der Zeit,
der Zeit die ständig weiter rennt,
ohne dass wir diese noch spüren,
vollkommen verzerrt in uns selbst,
vergessend all jene wirklichen Dinge,
die wir eigentlich als wichtig erachten.
Zu dritt stehen wir hier,
aber kein Wort kann fallen,
sind wir doch bloß ein Sein,
umgeben von endloser Leere,
umgeben von einer Schwärze,
die wir uns selbst geschaffen haben,
geschaffen mit jeder Sekunde hier,
hier in unseren kalten Gedanken,
trachten diese schon zu lange nach uns,
ohne dass wir sie auch nur spüren können,
betäubt durch unser Sein selbst.
Es ist wirklich zu still,
ich glaube ich höre eine Uhr,
doch eigentlich ist sie still,
nur klingend wegen mir,
klingend weil ich es so will,
weil ich es anders gar nicht ertrage,
kann diese Stille doch nur Wahn sein,
Wahn geboren um mich zu töten,
nicht mich irgendwie zu verletzen,
nicht mich irgendwie zu ändern,
sondern nur um mich zu enden.
Zu dritt sind wir allein,
wartend auf ein Geräusch,
wartend auf eine Stimme,
soll diese nur jene Stille brechen,
die jenes Sein ständig umgibt,
jenes Sein das wir sind,
ist dieses schon fast erblindet,
müde nur die Leere zu sehen,
hoffend auf einen stillen Blick,
der eigentlich niemals sein kann,
bin ich doch allein in der Leere.
Ich stehe vollkommen allein,
nicht spürend meine kalte Haut,
ist diese schon länger betäubt,
wartend auf eine kurze Berührung,
erweckend das Fleisch zu neuem Leben,
doch um mich herum ist nichts,
kein Gegenstand und keine Hand,
kein fremdes Sein am Horizont,
gibt es doch selbst keinen Horizont.
Müde bin ich allein,
denn die Bestie ist nur Teil,
so wie der jetzt Betäubte nur Teil,
ich bin die Summe aller Teile,
aber dennoch bin ich auch nur Teil,
Teil meiner eigenen Selbst,
das dunkelste Konstrukt der Nacht,
lass ich dies fallen in die Unendlichkeit,
erfüllt mit gefrierender Gleichgültigkeit.
Ich bin weil ich bin.
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Schweigend öffne ich die Tür,
genießend diesen irrealen Moment,
nur um ihn gleich wieder zu vergessen.
Xen_Blutschatten - 3. Jan, 12:47
Manchmal sehe ich diese Augen,
lassen sie meine Gedanken gefrieren,
bis nur noch Eis in meiner Seele bleibt,
manchmal spüre ich diesen fremden Puls,
lässt er doch den Meinigen rasen,
rasen bis nur noch Feuer in mir ist,
verbrennend jeden einzelnen Gedanken,
bis wieder nur noch Leere bleibt.
Irgendwo hat es einen Sinn,
aber dieser liegt in weiter Ferne,
unerreicht verbleibend in der Ewigkeit,
nie werde ich ein Feuer löschen können,
ohne ein Meer aus Eis zu riskieren,
nie werde ich das Eis schmelzen können,
ohne in einem Inferno zu erwachen,
hier im Tempel jener wilden Dinge,
die weit außer meiner Kontrolle liegen,
beherrscht von einem blinden Sein,
das bedacht seinem Wege folgt.
Schleichend schreite ich voran,
schweigend blickend in jene Ferne,
die ich nie zu erreichen weiß,
aber dennoch gehe ich weiter,
bliebe mir sonst doch nur der Stillstand,
gleichbedeutend mit meiner ewigen Niederlage,
die ich so doch nie akzeptieren darf,
selbst wenn dies schon lange geschehen,
besiegelt durch mein denkendes Sein,
welches nur die Wahrscheinlichkeit kennt,
wissend um die bleibende Unwahrscheinlichkeit,
die jener edle Blinde zu erreichen versucht.
Langsam verstummen meine Gedanken,
kann ich nur stehend überhaupt begreifen,
dass ich keiner weiteren Worte mehr bedarf,
ist doch eigentlich schon alles endlos beschrieben,
alles vertieft bis zu jenem dunklen Kern,
den ich zu durchstoßen nie fürchtete,
selbst wenn dies mein wahrer Fall wäre,
einen Fall den ich nicht überleben würde,
nicht ohne als Anderer zu erwachen,
gerichtet durch mein eigenes Wissen,
ist dieses doch selbst schon eine Klinge,
eine Klinge die behutsam meinen Geist zertrimmt.
Kann ich eigentlich nur warten?
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Ich bin ein schwarzer Phönix,
geboren aus meiner verfluchten Asche,
wartend auf den grausamen Niedergang,
wartend auf ein absolutes Ende,
vergessend dass ich ein Phönix,
wiederkehrend aus seiner Flamme,
die geboren durch deine Hand,
ist diese doch schon lange fort.
Xen_Blutschatten - 31. Dez, 00:14
Dunkel rauschen die Trommeln,
donnernd von der Vergangenheit,
rufend nach der alten Bestie,
hat sie doch alle Zeit überlebt,
sich stets gewehrt gegen jene Waffen,
die als Vernunft und Wissen bekannt,
geboren in einer dunklen Tiefe,
die älter noch als die Seele selbst,
gar älter als die schwarze Seele,
in der sie seit Anbeginn lebt.
Tausend Schatten sind hier,
umringend einen alten Stein,
benommen von den dunklen Klängen,
erfüllt mit der Gier nach Blut,
erfüllt mit der Gier jenes Wesens,
das sie ihren alten Meister nennen,
so wie ich ihn alten Feind nannte,
oder ihn eben jetzt noch nenne,
ungeachtet seiner wilden Kraft,
die ich nicht mit Macht zu verwechseln wage,
wäre dies der größte aller Fehler.
Ich verfluche diese Schatten,
können sie nichts begreifen,
sind sie doch nur blinde Gedanken,
Gedanken die durch die Zeit gebrochen,
niedergesenst mit stumpfer Klinge,
die eben jene Grenzen zu beschwören wagte,
die kaum ein Verstand zu übertreten wagt,
gefesselt durch die Angst des Niedergangs,
gefesselt durch den Gedanken des Verlustes,
des Verlustes jenes alten Wissens,
das sie immer zu besitzen glaubten.
Dennoch sind sie hier,
zelebrierend dieses alte Fest.
verschworen umringend den Stein,
ist dieser nicht mehr kalt und leer,
erfüllt mit jener reinen Kreatur,
die in ihrer offenen Form dargeboten,
vergötzt zum Opfer jener Unreinheit,
die ich stets als Bestie schreie,
ungeachtet seiner falschen Größe,
blickt sie doch tief genug in meine Seele,
als dass ich sie wirklich hassen kann,
leise und lachend wissend,
dass sie dennoch Teil von mir.
Schwarz ist meine Seele,
und schwarz stehe ich hier,
inmitten des donnernden Kreises,
blickend auf das dargebotene Opfer,
blickend in seine verängstigten Augen,
die doch nach der Bestie rufen in einer Abart,
die nicht einmal die Ewigkeit verstehen könnte,
ebenso wenig wie ich es jetzt zu verstehen suche,
lieber jagend die grausame Bestie in mir,
setzt diese doch schon zum Angriff an,
bereit zu verschlingen das reine Opfer,
offenbar ich doch schon meine reizenden Zähne,
nur wartend meinen Verstand zu verlieren,
nur wartend das die Bestie obsiegt,
obsiegt und das Opfer zum Täter macht.
In mir lodert der Hass,
der wahrlich begreifende Hass,
voller Genugtuung drehe ich um,
verlasse diesen närrischen Ort,
verlasse diese verdammte Falle,
war diese nur gestellt mich zu richten,
meinen Geist ins Inferno zu schicken,
bis alles was bleibt jene Bestie ist,
jene Bestie die stets hungrig bleibt,
hätte sie doch in die Leere gebissen,
in die Leere jener Illusion des Kreises,
war sie nur erdacht in den blinden Schatten,
hätte sie nur mein Schicksal besiegelt,
zu erheben ein dunkles Monstrum,
das ebenfalls vergangen wäre.
Lachend breche ich mein Aderwerk,
genießend sein fließendes Ende,
genießend wie die Bestie leidet,
bin ich doch gerade nur gnädig,
wissend das ich ihr Leiden bloß verkürze,
jenes Leiden das ich nicht zu stillen vermag,
das wohl niemand auf Erden zu stillen vermag,
selbst wenn meine dunkle Seele jetzt vergeht,
errette ich so doch nur ihr weiter Bestehen,
so absurd dies auch sein mag,
so absurd es auch bleiben wird,
und so irreal wie es immer war.
Grinsend beschreite ich meinen Niedergang,
vergessend all die Wege auf Erden,
vergessend all die falsche Wahrheit,
die doch nur die wahrscheinlichste Lüge,
leise singend von der ewigen Liebe,
doch nur getrieben durch kalte Gedanken,
voller Zynismus und Spot für mein Sein,
habe ich doch schon lange vergessen was ich weiß,
ist doch alles was blieb das reine Wissen,
und nicht die Ausmaße des Wissens selbst,
ich weiß nur noch das ich wusste,
und dies ist mir jetzt Wissen genug.
Wieder einmal sterbe ich und kehre wieder zurück.
Bleibe ich dennoch die gleiche Bestie?
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Die Veränderung umgibt alles,
doch alles bleibt ewig gleich,
nur können wir einfach nicht sehen,
wie die Dinge wirklich sind.
Unser Sein ist sein eigener Feind.
Xen_Blutschatten - 29. Dez, 21:45
Eigentlich war ich nie dort,
aber dennoch denke ich daran,
denke ich an diesen alten Ort,
durchzogen mit einer Schicht Staub,
ruht diese hier schon lange genug,
als dass man sie schon riechen kann,
ruht sie hier eben so lange wie die Stille,
diese undurchdringliche Stille,
erfüllt sie diesen Ort greifend,
doch greifend wonach eigentlich?
Dieser alte Raum schweigt unheilvoll,
ein wenig Licht bricht durch das Fenster,
ist dieses eben undurchsichtig bedeckt,
bedeckt durch Schichten eines Drecks,
den niemand auch nur bedacht hat,
keiner denkt daran ein Fenster zu reinigen,
wenn dieses im Nirgendwo zu liegen scheint,
braucht dieser Raum auch kaum Licht,
bleicht dieses doch nur den alten Boden,
summt dieser leise bei jedem Schritt,
gefertigt aus Holz alter Bäume,
die schon lange vergessen haben,
doch was gab es eigentlich zu vergessen?
An diesem Ort ist kein Leben,
aber dennoch gibt es diese Betten,
dieses Spielzeug liegend auf dem Boden,
manch verschmutze Puppe aus Porzellan,
manch Schaukelpferd und Holzauto,
aber hier ist wirklich kein Leben,
ich wage sogar tatsächlich zu bezweifeln,
dass hier jemals auch nur ein Leben war,
ist alles doch so starr und unbewegt,
nicht mal der Wind weht herein,
nicht mal Ungeziefer bleibt hier,
langsam beschleicht mich ein Gefühl,
ja ein Gefühl von wahrer Furcht,
sollte ich überhaupt hier sein?
Ich wage es zu bezweifeln,
ich bezweifle es wirklich,
möchte ich doch gehen,
bin aber starr wie Stein,
nun erfüllt schon von Panik,
kann kaum meinen Atem halten,
ertrage ich diesen Ort doch nicht mehr,
kann ich hier wirklich nicht bleiben,
dieses alte Zimmer ist wahrlich unheimlich,
gefüllt mit all diesem alten Spielzeug,
zerfressen von dieser endlosen Stille,
spüre ich ein dunkles Omen der Verdammung,
wieso stehe ich immer noch hier?
Ich will es eigentlich gar nicht wissen.
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Mein Herz schlägt schwer,
aber es schlägt immer weiter,
dieser Raum aber bleibt leer,
zerfressend meine dunkle Seele,
weder durch Tod noch Leben,
aber durch was dann?
Xen_Blutschatten - 24. Dez, 20:43
Sie ist wahrlich endlos,
gefüllt mit dunklem Wissen,
gefüllt mit Wissen der Finsternis,
flüsternd die Geheimnisse der Nacht,
gefüllt mit Büchern über Büchern,
ein jedes geschrieben mit Blut,
dass alle Zeiten zu überleben wusste.
Wieder einmal suche ich hier,
suche an diesem finsteren Ort,
ist dieser nur erfüllt mit einem Klang,
dem Klang einer rückwärtsschlagenden Uhr,
zeigt sie mir doch wirklich wie viel Zeit noch bleibt,
auch wenn ich mir nicht mal sicher bin,
welche Zeit dort eigentlich abläuft,
könnte es sogar meine Eigene sein.
Mein Blick verliert sich in den Zeilen,
kann ich einfach nicht finden was verloren,
kann ich nicht hören was schon verschallt,
obgleich ich meine Suche nicht einstellen kann,
spüre ich meinen stillen Beobachter,
tragend die blutige Sense in seiner Linken,
nur wartend auf meinen baldigen Niedergang,
kann er unmöglich wissen wie starr mein Wille,
wie endlos meine brennende Seelengier,
oder kann er vielleicht doch?
Auch dieses Buch bleibt leer,
ich streife weiter durch die Regale,
zu finden dieses eine alte Buch,
dieses eine verdammte Buch,
trägt es doch einen Namen,
den ich niemals kannte,
geschrieben in einer Sprache,
die ich niemals wirklich sprich,
aber dennoch ist mir gewiss,
dass ich verstehen werde,
wenn ich es finden kann.
Buch um Buch vergeht,
mein Blick bleibt leer,
nicht trüb wie der eines Toten,
sondern viel eher nachtklar,
schwarz und unbewegt verharrend,
verharrend bis ich etwas bemerke,
nicht etwa mein gesuchtes Buch,
sondern tatsächlich dein Gesicht,
bittersüß wie ich es kannte.
Die Uhr tickt höllisch weiter,
kein Wort verlässt den Leib,
kein Ton wagt zu erklingen,
nicht in diesen blutigen Hallen,
nicht an diesem verdammten Ort,
spüre ich doch langsam wie es zerbricht,
wie einfach alles zu zerbrechen beginnt,
die lauschenden Hallen um uns herum,
dein Gesicht in meinen Augen,
selbst mein schreiender Verstand,
vergisst dieser doch fast mein Buch.
Was soll ich jetzt bloß tun,
was wird mir letztlich bleiben?
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Das Wissen steht in den Büchern,
doch wenn man die Bücher nicht kennt,
bleibt der Weg zur Erkenntnis im Dunkeln,
dort bei all den anderen Irrationalitäten.
Xen_Blutschatten - 21. Dez, 19:36
Es ist diese eine Kälte,
die ihn so gefährlich macht,
aber es ist auch diese Kälte,
die ihn doch besonders macht,
so kalt er auch wehen mag,
laufe ich durch seine Ebenen,
sind diese gezeichnet vom Eis,
gezeichnet von Weiden aus Schnee,
rau rufend die Stimme jener Wölfe,
die stets der Kälte zu trotzen wagen.
Ich werfe Blicke um mich,
sehend eine weiße Decke,
die nur durch mich gebrochen,
durch den schwarzen Krieger,
den ich als meine Selbst erkenne,
läuft dieser doch unbeirrt,
still folgend seinem Weg,
begleitet durch ein altes Horn,
welch Stimme gefallener Götter.
Eiskristalle liegen in der Luft,
trotzend den fallenden Massen,
die eben selber Kälte gehören,
durch die ich immer noch gehe,
habe ich diese schon fast vergessen,
bin ich gewärmt wie gefroren,
erfüllt mit dem Geist des Nordens,
genieße ich diesen Weg,
genieße den Weg jenes Kriegers,
der die Kälte in sein Herz ließ,
noch bevor er wusste was Kälte war.
Kannst du den Nordwind spüren?
Ich jedenfalls spüre den Wind,
spüre seine kalte Umarmung,
seine todbringenden Klauen,
die doch Leben erwecken,
dort in der tiefen Nacht,
dort in den weißen Tälern,
die ich als Heimat erkenne.
Würdest du mich dorthin begleiten?
----------------------------------------------------------+
Ich kann nicht erwarten,
dass irgendetwas sein wird,
ich kann auch nicht erwarten,
das mehr als nichts sein kann,
aber ich kann wohl erwarten,
dass kein Winter ewig währt.
Xen_Blutschatten - 20. Dez, 20:15