Mittwoch, 16. Dezember 2009

Die Hüllen

Wortlos gehen sie durch die Straßen,
still und desinteressiert ihren Wegen folgend,
nicht wahrnehmend was um sie geschieht,
manche kommen mir doch bekannt vor,
doch wenn ich ihren Weg zu kreuzen versuche,
blicke ich nur in kalte leere Augen,
die nicht mal mehr wissen,
wer sie selbst eigentlich sind.

Sie tragen die Symbole,
unwissend was sie bedeuten,
gehüllt in einer Schwärze,
die meiner eigenen gleicht,
aber nur Leere blicken lässt,
behutsam versuche ich sie zu füllen,
doch der schwarze Sand der Zeit versinkt,
er versinkt ohne auch nur spuren zu hinterlassen,
hier ist nichts mehr von der alten Seele,
hier ist nichts mehr von der alten Wahrheit,
die glanzvoll in die Vergangenheit reicht.

Sie tragen einen Namen,
ohne diesen zu verstehen,
sollte dieser sie doch unterscheiden,
macht er sie nun stumpf und gleich,
sind Namen nur noch Worte,
und Worte sind Schall und Rauch,
Rauch der niemals der Meinige wird,
so dass letztendlich ich das Einzige bin,
das Einzige erfüllt mit wahrer Finsternis,
das Einzige erkennend den wahren Strom,
nur um mich langsam in Gegenrichtung zu bewegen.

Ich blicke in diese leeren Augen,
versuche noch einmal zu wecken,
was schon zu lange vergessen,
was verloren in der Tristheit,
die ich nie akzeptieren konnte,
ist es doch diese Tristheit,
die bestimmt was normal und nicht,
ist es doch diese Tristheit,
die alle Augen trüb werden lässt,
trüb bis nicht einmal der Verstand erkennt,
welch Zynismus er selbst geworden,
sich schmückend mit Namen und Symbol,
blind verkennend welche Sprache es spricht,
die Sprache einer Finsternis,
die eben jene Hüllen hasst,
die er selbst schon lange geworden,
auch wenn sein Spiegel ihn anderes zeigt.

Es sind diese leeren Hüllen,
die in mir Flammen lodern lassen,
Flammen des Zornes und des Hasses,
begleitet durch die brennende Tödlichkeit,
die zu meiner eigenen Agonie wird.

Gibt es in dieser Leere noch andere?

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Wenn du selbst nicht begreifst,
dass du einem Irrglauben folgst,
wie sollte man es die begreiflich machen?

Montag, 14. Dezember 2009

Herzdolch

Er kam aus den Nichts,
tief aus den Schatten der Nacht,
zu beenden diesen Moment,
zu bringen eine bleibende Stille,
die ich nicht mal erwartet habe,
gebracht durch diesen roten Dolch,
der nun eben getränkt mit meinem Blut,
nicht aus den Tiefen meiner Venen,
sondern direkt aus der Quelle des Taktes,
den ich vorher nicht einmal wahr nahm.

Meine Augen blicken an mir herab,
immer noch geschockt der Stille,
weiter erblassend in einer Trauer,
die ich nicht einmal begreifen kann,
in meiner Brust steckt ein Dolch,
hat dieser durchbohrt mein Herz,
zu beenden dieses Sein auf eine Art,
die ich nicht herbei sehen konnte,
beendet durch deine vertraute Hand,
die sich nun als mein Richter offenbart.

Alles um mich wird unscharf,
langsam taumle ich zu Boden,
nicht gespürt den Stoß des Dolches,
aber spürend diese bleibende Ruhe,
nun verendet an jenem Grund,
der mir zuvor noch als Weg gedacht,
erblicke ich grade nicht mal mehr den Mond,
welcher doch in seiner Rolle unerheblich,
welcher doch Anfang und Ende meiner Probleme,
obgleich er nicht mal mein Ende bemerkt.

Deine Hand war mein Henker,
dein Dolch nur ein letztes Wort,
das schweigend in der Nacht lauerte,
ungesprochen und ungehört,
bis ich betrat diesen alten Ort,
der nun mein Ende bezeugen soll,
vielleicht bleibe ich noch hier,
aber dennoch spüre ich den Dolch,
spüre dieses klaffende Loch dort,
wo ich nie auch nur mehr erwartet hatte.

Vielleicht rede ich bloß zu viel,
vielleicht rede ich auch zu wenig,
vielleicht lasse ich zu viel Platz für Deutung,
die niemals der Wahrheit entsprechen kann,
vielleicht bin ich einfach nur überrascht,
aber ändern kann nichts die Realität,
und die Realität ist bedauernswert.

Dachtest du wirklich ich könnte schweigen,
es einfach wie den Wind davon ziehen lassen,
ohne auch nur einen Moment zu zögern?
Dachtest du wirklich es ließe mich kalt,
wenn etwas schneller zu neige geht,
als es überhaupt angefangen hat,
unbedeutend wie schnell es war?

Nun ich kann nicht...

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Dieses mal spreche ich nicht ein Nachwort,
sondern bloß eine kleine stille Widmung,
die Widmung dieser Worte an dich,
dich dem dunkelsüss glimmenden Feuer,
welches ich nicht mehr zu hören vermag.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Der schwarze Reiter

Schwarz ist der Wald,
durchzogen mit einer Seele,
die du besser nie geweckt,
spürst du nun die Folgen deiner Tat,
hättest du nie betreten sollen jenen Ort,
der nun Zeuge deines Unterganges wird,
selbst wenn dieser noch so schnell und leer.

Finster ist die Nacht,
und hell scheint der Mond,
du läufst noch schneller,
fliehend vor dir selbst,
fliehend vor dem Rächer,
der gekommen aus einer Ruine,
die pulsiert wie ein schwarzes Herz,
das schon vor zu langer Zeit gegangen,
aber immer noch gewillt zu beenden,
was nicht verdient zu bleiben.

Was hast du eigentlich getan,
zu erwecken jenen dunklen Reiter?

Langsam wird es Zeit,
dein Ende ist schon nahe,
lauter wird das Donnern,
erhallend aus jenen Hufen,
die todbringend und schwarz,
finster eben wie jener Reiter,
der eigentlich nur noch Seele,
geleitet durch jenes schwarzes Herz,
das still blickt hinauf zum Mond,
erfüllt bittersüß mit einem Hauch,
der leise die Worte des Todes flüstert.

Wieso musstest du hierher kommen,
siehst du nicht was nun geschieht?

Dein Leib nimmt sein Ende,
verloren an diesem dunklen Ort,
vergessen für alle gebliebene Zeit,
tränkend die Erde in einem Rot,
das klarer nicht spiegeln könnte,
was immer noch schweigend herab scheint,
dort aus der nächtlichen Höhe,
dort immer noch verehrt,
dort immer noch unerreicht.

Wieso musstest du hier verenden,
hier an diesem dunklen Ort,
hier an diesem stillen Ort,
der nur geboren zu lauschen dem Mond,
der nur geblieben zu erblicken sein Gesicht?

Dein Name ist "Gefallen" und dein Vergehen mein Frust.

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Die Wahrscheinlichkeit rennt,
ich sehe wie sie stetig fällt,
weit hinab die endlose Klippe,
doch sehe ich auch die Wahrheit?

Die Wahrheit ist doch immer ungewiss.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Der Schein des Mondes

Manchmal ist es nicht das Licht,
sondern seine Quelle die verführt,
oft scheint sie aus hohen Sphären,
hindurch die Schwärze der Nacht,
sie erfüllend mit einer Perfektion,
die geboren aus Licht und Schatten,
geboren im Zeichen des Zwiespalts.

Irgendwie ist es seltsam,
bin ich mir doch bewusst,
dass ich ihn nie erreichen werde,
den Mond der schönsten Nächte,
aber dennoch blicke ich hinauf,
gefesselt von seiner Schönheit,
die auf Erden nie bestehen könnte,
unerreicht in seiner Besonderheit.

Lange streife ich durch die Nacht,
gequält mit dem verzweifelten Willen,
ihn doch zu meinen Lebzeiten zu erreichen,
getriezt durch den Spiegel der Realität,
pulsieren meine Gedanken in einer Art,
die nur fatal für mich enden kann,
für mich oder den Weg meiner Reise,
der Reise für die ich nie eine Karte erhielt.

Meine Gedanken bilden eine Flut,
und werden später nur noch Ebbe,
gelenkt durch die Macht eines Mondes,
der niemals wirklich für mich schien,
kalt werfend sein Licht in mein Gesicht,
ohne zu begreifen wohin es wirklich strahlt,
erblickt dieser doch nur die tiefen Wälder,
in denen ich zu verweilen verdammt,
ohne je selbst scheinen zu können.

So werde ich eins mit dem Wald,
lasse mich leiten von einer Klinge,
die rostig meinen Namen ruft,
bittend mich mit der Erde zu verbinden,
auf dass der Wald in Finsternis erblüht,
durchzogen mit schwarzen Blüten,
die näher meiner Seele kaum sein könnten,
regiert durch eine neue kalte Stille,
die nur einmal erhofft des Mondes Stimme zu hören,
wissend dass diese wohl nie erklingt.

Ich bin der schwarze Wald,
und du bist der helle Mond,
unverändert blickst du herab,
und ich sehnsüchtig hinauf,
nun ist die Zeit wirklich endlos,
endlos wie das bleibende Resultat.

Ich bleibe hier und du bleibst dort.

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Manchmal liegt die Inspiration im Detail,
scheint dieses doch oft unbedeutend und kurz.

Dienstag, 8. Dezember 2009

Gute Musik mal wieder...

Spiegelkrypta

Eigentlich ist es nur Glas,
nur ein stumpfes Abbild des Seins,
nicht viel mehr als eine begrenzte Leere,
die dennoch unendlich tief zu gehen scheint,
immer wieder spiegelnd das Angesicht unser,
ist es doch eigentliches dieses eigene Bild,
welches uns die größten Fragen zu stellen wagt,
ist es wohl fremder als das Universum,
in dem wir nur schleppend eine Rolle beziehen.

Ist es wirklich nur Glas?

Wenn die Realität beginnt zu zerfließen,
an Orten die fern des vernünftigen Verstandes,
fern jeder noch so klaren Rationalität,
die unser Sein uns zu verweigern wagte,
viele Jahre in jener alten überstrahlten Zeit,
und noch viele Geister in der Zeit des Momentes,
den wir langsam schon wieder zu verlassen wagen,
wenn hier und jetzt der Verstand sich löst,
sieht man Gräber von Millionen eben dort,
aber niemals für einen Moment nur hier,
erkennt man verflucht Krypten alter Zeit,
die kein Architekt je zu träumen erdacht,
geboren in der Ungewissheit jenes Winkels,
den die Wissenschaft noch nicht beweisen kann,
so dass die Wissenschaft selbst die Möglichkeit erlässt,
in der eben jene anderen Realität wahr sein kann.

All dieser Wahn nur durch Glas?

Ein Wahn wird doch erst zum Wahn,
wenn viele ihn zur Wahrheit erklären,
ohne ihn je selbst durchflossen zu sein,
ohne die Möglichkeit aller Dinge zu bedenken,
ohne offen zu halten was nie abgeschlossen gehört,
bis die eigene Wahrheit sich selbst beweist,
ohne den Spur eines Zweifels zuzulassen,
der eben unendlich gesäht durch eine Macht,
die man nur als Lügnerei und Täuschung verstehen kann,
selbst wenn ihre Perfektion fast grenzenlos scheint,
ist sie niemals die Essenz aller Absolutät.

Gegenüber der Existenz steht immer die Non-Existenz,
also wer kann schon wirklich wagen zu entscheiden,
was eigentlich auf welcher Seite zu stehen scheint,
ohne die Möglichkeit des versteckten Irrtums zu kennen,
oder gar die Bedeutung dieser Tatsache zu hinterfragen,
wenn die Existenz doch nur ihrer Schwester entsprungen sein kann?

Macht dies die Non-Existenz nicht genauso real?

Somit sei sie wirklich gebrochen,
die Vorstellung unseres eigenen Seins,
in der wir die Krypta im Spiegel verbieten,
nur weil jeder Mensch scheint vergessen zu haben,
dass die Non-Existenz nur Begriff ist,
und nicht erklärt was sie wirklich zu bedeuten scheint.

Entweder etwas ist existent,
oder es ist non-existent,
dies ist klar wie die Nacht,
dies ist Basis aller Wissenschaft,
alles was die Spiegelkrytpa verbirgt,
alles was die Physik erklärte,
hinterfragt bis zur schwärzesten Ebene.

Aber nichts davon spielt auch nur die geringste Rolle,
denn welchen Zweck hätte es ein altes Verständnis zu stürzen,
nur um die Unendlichkeit der Neugier zu stillen?

------------------------------------------------------------------+

Genius und Wahn sind Worte,
doch beide meinen das Selbe,
nur eines davon trägt Beweise,
während das andere lieber schweigt.

Denn wer will schon verbrennen?

Sonntag, 6. Dezember 2009

Jahresrückblick 2009

Vorherrschendes Gefühl für 2009?
Das weiß ich doch nicht mehr....

Vorherrschendes Gefühl für 2010?
Bittersüße Leere mit einem Hauch Verzweiflung

2009 zum ersten Mal getan?
-diesen netten Blog hier erstellt und gefüllt
-Metal-Only und andere gute Internetradios gehört =)
-Meinen Geist manchmal zu offensichtlich offen gelegt? *lach*


2009 nach langer Zeit wieder getan?
-Geld ausgegeben, ohne unter Null zu sinken *g*
- Vielleicht mal Einsicht gezeigt?


2009 leider gar nicht getan?
-Im Kino gewesen
-Wodka-Bowle getrungen ;-)

Wort des Jahres?
-Überwachungsstaat
-ENTE


Stadt des Jahres?
Wacken, auch wenn ich nie da war xD


Alkoholexzesse?
Ich doch nicht =)

Davon gekotzt?
Nicht dieses Jahr....


Haare länger oder kürzer?
ca. gleichlang


Kurzssichtiger oder Weitsichtiger?
Weitsichtiger mit leichtem Tunnelblick
(Man sieht nur,was man sehen will,nicht wahr Duren? xD)

Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr...aber das Geld wird trotztem kaum weniger o.O

Krankenhausbesuche?
Nein, auch wenns vielleicht mal angebracht gewesen wäre,
so um den März rum...

Verliebt?
Kein Kommentar, absolut kein Kommentar xD

Getränk des Jahres?
Met

Essen des Jahres:
Der übliche Fastfoodkram,
ins Besondere 4 Cheeseburger und nen BigMac...

Most called persons?
Absolut keine Ahnung....


Die schönste Zeit verbracht mit?
hehehe.....dazu muss ich nix sagen,
oder hab ich vielleicht auch einfach keine Lust zu ;-)

Die meiste Zeit verbracht mit?
-Meinem Rechner und dem großem Netz
-Meinem nervenraubendem Kumpel....(der ist total irre o.O)


Song des Jahres?
Kalmah - Moon of my Nights


Buch des Jahres?
"Dunkel" von Hohlbein

Film des Jahres?
-The Grudge 1-3 xD

TV-Serie des Jahres?
Supernatural

Erkenntnis des Jahres?
Manchmal muss man erst auf den Grund aufschlagen,
bevor man in der Lage ist zu begreifen wieso man fällt,
ebenso muss man manchmal erst erstochen werden,
bevor man wirklich beginnt zu leben.

Drei Dinge auf die ich gut hätte verzichten können?
-Meine Stiefmutter :P
-diverse Computerprobleme
-Hausaufgaben

Nachbar des Jahres?
Der von dem ich meine bösen Bundeswehrstiefel hab >.<

Beste Idee/Entscheidung des Jahres?
Sterben zu lassen,was keine Chance besitzt zu leben...
Selbst wenn es nur ein Teil von mir war.


Schlimmstes Ereignis?
....letztendlich traf mich doch nichts hart genug,als dass ich es hier aufzählen könnte...

Schönstes Ereignis?
....ich wüsste nichts spezielles zu benennen.....

2009 war mit einem Wort?
Aufstieg und Niedergang

Der Übergang

Es ist diese Stille,
geschaffen durch meinen Willen,
die unaufhaltsam Tore öffnet,
die ich nicht mal zu sehen gewagt habe,
die mir weist die Wege durch alte Pforten,
die in mir selbst zu ruhen schienen,
ohne dass ich sie je versiegelt habe,
fern eines Gefühles von Wahrnehmung,
verblieb ich stets in meinem Leib,
doch bereue ich vielleicht nun,
meine Augen geöffnet zu haben?

Ich sehe wie sie herausströmen,
greifend nach meinen Armen,
mich zu ziehen an dunkle Orte,
die ich eigentlich nie erreichen wollte,
ihr Antlitz ist das einer Armee,
die schon zu lange gewartet hat,
kalt und hasserfüllt rufend meinen Namen,
auf dass ich eintrete in ihr Reich,
in das nie eine lebende Seele getreten,
bilden sie fast schon einen todbringenden Sog,
den ich nur zögerlich zu folgen bereit,
kenne ich doch nicht das Ende dieses Weges,
oder ist dies vielleicht erst der Anfang?

Langsam nähere ich mich einem Tor,
dessen Namen geschrieben in Runen,
die ich nicht zu begreifen verstehe,
spüre ich nur ihre kalten Rufe,
die bedrohlich mein Herz umschlingen,
bis dieses ebenfalls eine Stille erreicht,
die gefordert zu durchschreiten jenes Portal,
hinter dem sich nur eine Finsternis verbirgt,
die ich nicht zu durchblicken vermag,
ist mir doch noch nicht mal klar,
ob dahinter überhaupt noch etwas lauert.

Ich spüre wie das Gemäuer um mich erkaltet,
sich langsam beginnt zu krümmen in einer Art,
die ich nur als entfremdend zu beschreiben mag,
wird mir hier doch nur nach und nach bewusst,
dass dieses Gemäuer mein eigener Leib ist,
den ich reuelos zurückließ an jenem Ort,
den man als die Realität zu bezeichnen pflegt,
obgleich ich vielleicht an diesen Ort zurückkehren sollte?

Jetzt stehe ich an der Schwelle,
die ich schon halb durchquert habe,
durchflutet mit einem Meer der Wahrnehmung,
das leise meinen Verstand ins Wanken bringt,
bis ich mir nicht mal mehr ganz bewusst,
wieso ich eigentlich jene Stille schuf,
die ich nun fast zu verlassen wage.

Nur kurz fasse ich einen Entschluss und drehe um.

--------------------------------------------------+

Letztendlich sah ich keine Ente,
sondern viel eher eine Gans.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Dezemberschnee

Kalt fegt der Wind durch die Stadt,
ist diese schon lange vorbereitet,
gewillt zu feiern das alte Ritual,
singend von einer dunklen Nacht,
beschwörend Geister vergangener Tage,
gestört in ihrer Ruhe wandelnd auf Erden,
erfüllt mit dem Hass hunderter Generationen,
verbrennend ein Neugeborenes jedes Jahr,
zu stillen den dunkelsten Durst der Rache.

So ist es jenes Kind,
das stirbt beim ersten Schnee,
gefeiert wie ein fallender Engel,
der nur geht in die dunklen Flammen,
um die Sünden seiner feigen Eltern zu zahlen,
welche jubelnd dem Feuer entgegen tanzen,
geblendet von ihrer eigenen Ignoranz,
ist diese schon geschrieben in heiligste Bücher,
die doch nur alte Märchen enthalten.

Das Kind wird zu Asche,
und die Nacht weicht dem Morgen,
die Feier ruft zum jähen Ende,
getränkt in dem Blut hunderter Tiere,
dessen Leiber unberührt zu faulen beginnen,
war es nur ihr unschuldiges Blut,
das die Kehlen der Blinden berühren sollte,
begleitet durch Worte der Danksagung,
die viel mehr denen einer Satire gleichen.

Der Dezemberschnee,
er ruft die Menschen jener Stadt,
zu tragen diese alten Kostüme,
die fern ihres wahren Selbst,
zu heucheln alte Legenden,
die niemand wirklich glaubt,
zu verbreiten ihre Irrwege,
bis kein Verstand mehr klar,
vergiftet durch eine Unwahrheit,
die ich nicht mal flüstere.

Gibt es wohl die Möglichkeit eines baldigen Erwachens?


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Manchmal ist es die Entfremdung,
die uns erst verdeutlichen kann,
wie absurd die Realität wirklich ist.

Könnt ihr nun klarer sehen?

Montag, 30. November 2009

Blutphönix

Ich stehe in meinem Blut,
sehe es fließen in Bahnen,
dunkelrot zeigend jene Varianz,
die in der Aufspaltung seiner Selbst ruht,
zeigt sie mir hunderte von Wegen,
kennt keiner einen Weg zurück,
auch wenn ich zugern verändern könnte,
was gemeißelt in ältesten Runen auf Stein,
die geschrieben für die Ewigkeit,
ohne je einen Menschen zu interessieren.

Immer langsamer fließt mein Blut,
und ich spüre mein Ende nahen,
mich führend an einen dunklen Ort,
den mein Verstand langsam begreifen kann,
aber dennoch seiner Absolutät ausgesetzt ist,
bittersüß schmeckend den Niedergang,
ohne wirklich mal bereuen zu können,
welchen Zweigen mein Leben folgte,
ohne die Antwort auf die letzte Frage,
was sein wird wenn mein Blut vertrocknet ist.

Meine Augen sind schon trüb,
aber dennoch halte ich meine Stellung,
wartend auf ein letztes Lied,
das vielleicht singt von bleibender Trauer,
oder eben von dem Stolz meines Weges,
mag er vielleicht auch schon auf der Endstrecke sein,
kennt keiner seine nächstfolgende Wendung,
auch wenn diese vielleicht noch so nah,
kann ich doch höchstens jene Gabe lernen,
die man Weisheit nennen kann.

Dies ist mein letzter Gedanke,
ich spüre wie er verhallt,
falle kalt und starr zu Grunde,
ohne ihn auch nur bedenken zu können,
verendet in einer Art die endlos scheint,
ohne mir auch nur eine Sekunde zu lassen,
verbleibe ich im Dunkeln über mein Sein,
ohne überhaupt noch irgendwie zu sein.

Doch wieso spüre ich wie mein Blut zu glühen beginnt,
und mein Geist mit einer Vitalität erfüllt wird,
die ich einfach als unsterblich zu verstehen glaube?

Vielleicht ist die Frage ja schon die Antwort.


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Nun mein Weg ist für mich ungesehen,
aber lässt mich das gleich mein Ende spüren,
oder gibt es mir die Gabe einer dunklen Akzeptanz?


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