Die Seele bricht den Leib,
wenn alle Worte geschwunden,
gewillt ewig weiterzugehen,
und doch auf eine Art erstarrt,
die alles Licht ergrauen lässt,
hier im Moment der bleibenden Stille,
hier angesichts der Lebensquell,
die rot schimmernd auf jenes deutet,
was vertrocknet aus der Erde ragt,
unfähig etwas zu berühren,
das schon zu lang geraubt,
und doch stets gefeiert.
Die Seele wagt zu schweigen,
wo euer Donnern nie überhört,
brennend eure Worte tief,
tief hinein in das gebliebene Fleisch,
in der Hoffnung doch tiefer zu dringen,
als es euch je erlaubt gewesen wäre,
so bleibt euch nur eine Stille,
die euren Klang erblassen lässt,
gesprochen durch die Seele,
die ihr doch nie berühren könnt,
gefesselt an euer eigen Sein,
in der Hoffnung gefangen zu bleiben,
hier an diesen toten Ort,
gebannt für die Ewigkeit.
Seht ihr nun die Schatten,
gemeißelt in den festen Stein,
bis selbst er zu brechen gewillt?
Könnt ihr die Stimme hören,
die sich in den Lettern verloren,
nur um ewig gehört zu werden,
vergessend den eigenen Klang?
Könnt ihr denn begreifen,
was euer Sein erstickend umgibt,
gefesselt an euer fauliges Fleisch?
Gesprochen ein letztes Wort,
blickt nun schweigend in die Tiefe,
was stillstehend weiter gegangen ist,
nur um jetzt das Licht zu vergessen,
und in ewiger Dunkelheit zu wachen.
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Wenn wirklich gar nichts mehr ist,
überhaupt nichts Neues mehr sein wird,
und zu lange schon nichts mehr war,
wirst du irgendwann begreifen können,
was wahre Veränderung bedeutet.
Xen_Blutschatten - 29. Jun, 21:26
Im Land der Asche so wüst,
konnte ich sehen der Klinge Schein,
rot leuchtend in den Horizont,
der doch gar keiner war,
bebend wie ein Donner,
so eiskalt auf der Haut,
dass ich sie zu ersticken glaube,
nur diesen einen Moment,
der so voller Regen bleibt,
endlos schön in dunkler Gräue.
Kein Engel wagt zu wandeln,
wo Infernen Flüche speien,
unerleuchtet ihrer Bedeutung,
bleibt einfach alles ewig stumm,
sowohl der bohrende Klang der Höh,
als auch das grelle Zischen der Tiefe,
die ich eigentlich zu erschaffen geglaubt,
hier in der Sekunde die ich verlor,
so dass sie eben in jene Tiefe fiel,
in der ich sie geboren gedacht.
Der Harfe Saite berührend,
höre ich doch nicht ihren Klang,
ist jener vielleicht erloschen,
so allein in der Halle aus Blut,
die ich wohl nur zu öffnen gewagt,
um mich selbst verstehen zu können,
wissend dass ich es doch nie kann,
so berührt durch die fremde Kälte,
kann sie mir doch nur flüstern,
wie viel Zeit noch bleibt.
Höre mein Schweigen,
Seele die mir so vertraut,
und verrate mir danach,
das Ende der Geschichte,
die ich nie verstanden habe,
aber zu zeichnen versucht.
Es bleibt nur ein Schrei,
doch bleibst du stumm.
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Am dunkelsten Ort des Abyss,
darf niemand versuchen zu singen,
droht ihm eine Qual so grenzenlos,
dass er selbst sie nie begreifen kann,
am dunkelsten Ort des Abyss,
ertönte doch kurz meine Stimme,
besiegelnd mein verdammtes Schicksal,
und mich doch befreiend von meiner Qual.
Und nur du hast mich vernommen.
Xen_Blutschatten - 28. Mai, 20:00
Das Instrument verstummt,
bleibt keine Melodie mehr,
kein Klang wagt zu ertönen,
und alles was bleibt ist Stille,
und nur die bloße Stille,
kann ich doch nichts hören,
wenn jeder Gedanke fort,
geflüchtet in die Tiefen der Nacht,
dass ich sie nie wieder finden möge,
doch will ich das überhaupt?
Die Augen fest geschlossen,
suche ich den eigenen Puls,
doch auch er weicht der Stille,
lässt das Blut in meinen Adern leiden,
bis selbst das zu verrotten beginnt,
aber immer noch etwas übrig lässt,
was ich als mein Sein bezeichnen muss,
so bleib ich zurück ohne einen Puls,
gefesselt an die endlose Stille der Gedanken,
und soll doch immer weiter auf Wegen wandeln,
die rein gar nichts zu ändern vermögen.
Wieso spiele ich dieses Spiel,
wenn es keinen Triumph geben kann?
Mit jeder Sekunde die vergeht,
dreh ich mich doch nur um einen Kern,
welcher sich als die leere Hülle entpuppt,
die ich doch schon immer darin vermutet habe,
ist es mir doch eigentlich unbekannt,
wieso ich die Variation der Möglichkeiten bedenke,
wenn es immer nur den einen Pfad gibt,
immer neu getaucht in fremdes Licht,
aber niemals fremd genug,
als dass ich nicht sehen könnte,
welchen Pfad ich hier berühre.
Was bleibt eigentlich von mir,
wenn die Illusion sich erneut verzieht,
nur noch der Weg als jener bleibt,
der er in seiner endlosen Wahrheit ist,
was soll schon übrig bleiben,
wenn die Melodien verstummen,
und ich wieder gezwungen bin,
meine eigenen Gedanken zu hören,
spürend dass es sie nicht mehr gibt,
vielleicht auch nie gab?
Nur eine alte Kreatur,
schon kalt im Inneren,
gebunden an eine Klinge,
die keine Aufgabe mehr hat,
bestückt mit Flügeln fast verfallen,
die mich nur noch zu tragen bereit,
um der verdorrten Erde fern zu bleiben,
die giftig ihre Ranken nach mir streckt.
Es würde bedeuten zu leben,
wenn ich mich fallen lasse,
dort in die Tiefen des Todes,
denn leben bedeutet sterben,
und nur wer bereit ist zu sterben,
sieht den Tod wie er wirklich ist,
befreit vom Meer aller Illusionen.
Wahrhaftig befreiend.
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Kannst du mir vielleicht verraten,
wie vielen Illusionen ich noch folgen,
wie oft diesen einen Pfad noch beschreiten soll,
gezwungen immer wieder den Anfang zu finden,
ohne auch nur die geringste Erkenntnis,
oder vielleicht zumindest Veränderung zu erlangen?
Das Leben bleibt jener alte Wahn,
den ich nur mit Verachtung beobachten kann.
Xen_Blutschatten - 22. Mai, 10:21
In Ungnade aller Gedanken,
ist immer noch jener Funke,
den ich dann doch nicht gelöscht,
sei er nun Träger aller Infernen,
in ihrer Hitze verbrennend den Geist,
der niemals zu Asche werden darf,
aber vielleicht schon geworden ist,
hell lodernd in dunkler Nacht,
die modrig ihre Sünden speist.
Der Quell des Funken,
sei vergessen nie gekannt,
soll keinen Namen tragen,
zu wahrlich keiner Zeit,
weiß ich doch genau,
der Lüge tiefster Quell,
ruht in den Worten selbst,
die eben schon vergangen,
vielleicht zu wahr,
und doch so fern?
Alles bleibt stumm,
singt nicht von der Nacht,
die niemals einen Namen trug,
aber dennoch verschollen ruft,
zu mir der vergessend gegangen,
nur im Meer der Gedanken schwimmend,
so rot wie das Blut jenes gefallenen Geistes,
der in der Wellen Spiegel schon so lange erstickt,
dass ich auch seinen Namen schon vergessen,
war er vielleicht der Meinige?
Oh Funken so verloren,
verrate mir deinen Namen,
dass ich wieder vergessen darf,
singe leise gar ohne Stimme,
dass Melodien erklingen,
doch so verbotener Kunst,
dass ich sie zu hören fürchte,
könnte der Gedanke doch so lärmen,
dass des Gedanken Saite bricht,
zerreißend mit dem Klang der Agonie,
dass der Seele wahrer Kern vernarbt.
Darf ich so denken?
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Vergessen sei der Engel,
den meine Klinge durchbohrt,
konnte er doch niemals sein,
ohne die Tränen zu meiden,
die ich ihm einst zu zeigen bereit.
Wahrlich bin ich sein Untergang.
Xen_Blutschatten - 19. Mai, 21:31
In flammender Arie,
kann ich nur schreiben,
was ich doch schon kenne,
so verloren in den Flammen,
die in einer Tiefe geboren,
die ich nicht mal sprechen kann,
vielleicht auch nie denken könnte.
Warum bleiben Gedanken,
obwohl sie endlos kalt,
so tot und fern genug,
dass ich sie hassen kann?
Wieso treiben sie in meinem Blut,
dass ich nicht mal mehr kenne,
pochend im Takt des Lebens,
dass ich nur noch Tod sehe?
In der Blüte der Illusion,
ruht immer noch der Wahn,
brennend mit höllischer Agonie,
die niemals still und niemals stumm,
so erfüllt der gequälten Schreie,
die nur mein Bewusstsein kennt,
unfähig sie je zu begreifen,
aber verdammt nie zu vergessen.
Wer glaubt an Erlösung,
hier im ewigen Zentrum,
wer kennt die Hoffnung,
wo der Gesang Blut speit,
so unschuldig verdorben,
hier in dunkler Nacht?
Nie kann etwas enden,
wenn es nie begonnen,
nie kann etwas anfangen,
wenn nichts enden kann,
gefangen im kalten Sein,
doch schon so blutverschmiert,
dass ich selbst gar ertrinke,
hier in der kalten Wüste,
wirklich so endlos schwarz.
Doch bin ich nur,
was keiner sein kann,
wahrhaft gefallen.
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Wie soll ich Klarheit erlangen,
wenn ewig nur der Nebel singt,
wie soll ich jemals verstehen,
wenn selbst das Leben schweigt,
lachend über Schicksal und Schein?
Verrate es mir.
Xen_Blutschatten - 13. Mai, 22:47
Es gibt ein altes Tal,
in dem niemals Sonne scheint,
zerfressen von Hass,
wurde es einst geboren,
mir die ewige Finsternis zu bringen,
erfüllt mit vollkommener Nacht,
gebettet auf schwarzen Sand,
in dem ich doch schon versunken.
Was bedeutet schon Leben,
hier in dieser absurden Welt?
Es bedeutet nichts mehr,
nicht in einer einzigen Sekunde,
wäre doch der bloße Gedanke,
an ein wenig Hoffnung vertan,
so vollkommen ohne Sinn,
wenn man doch schon lange weiß,
dass die Nacht ewig herrscht,
hier im Tal meiner Pein,
hier im Reich der Verlorenen,
die schon viel zu lange gebrochen,
als dass sie Licht kennen könnten.
Was ruht hier so kalt,
gefangen in meiner Brust,
die doch schon ewig ergraut,
so gezeichnet von der Zeit,
die niemals die meine war?
Was erdreist sich hier,
endlos weiter zu schlagen,
pochend wie der Puls der Verzweiflung,
den ich doch stets zu überhören versucht?
Wider meines Willens,
sterbe ich noch immer,
vergessen je zu leben,
blicke ich erneut zurück,
zurück auf entartete Illusion,
zurück auf blutige Lüge,
und auf den bloßen Versuch,
doch nur einen Moment zu finden,
der nicht vom Schmerz berührt.
Besteht auch nur die Möglichkeit,
dass sich jemals etwas ändern wird?
Dies wäre die größte Lüge,
doch ich bleibe noch immer,
hier gefangen in meinem Tal,
das mich stets mit neuer Pein lockt,
der ich doch nicht widerstehen kann,
erfüllt mit der wahnwitzigen Hoffnung,
doch vom Tod umarmt zu werden,
bis ich nichts mehr kenne.
Gar nichts mehr.
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Vielleicht fehlt mir die Vernunft,
um jemals begreifen zu können,
dass ich die Wahrheit schon kenne.
Xen_Blutschatten - 30. Apr, 15:08
Ich kenn dich nicht,
vergessen dein Gesicht,
versuch ich nur zu sehen,
was eigentlich endlos umhüllt,
verschlungen von Gedanken,
die langsam jenes Sein erwürgen,
das ich als mein Eigenes kenne,
oder vielleicht auch nicht?
Ich versuch zu sehen,
vielleicht nur aus Wahn,
vielleicht um zu verstehen,
was die Zwischenwelt sprach,
rief in jener Sekunde des Todes,
die ich schon zu oft erlebt,
vielleicht versuche ich zu sehen,
um jenes wirre Wissen zu erlangen,
das im Halbschlaf jene Festung erbaute,
die nur für jenen Moment halten kann,
in dem man die Gesetze des Seins vergisst,
verdammt donnernd endlos zu verfallen,
bis wirklich gar nichts mehr ist.
Liegt die Wahrheit dort,
vielleicht in deinem Namen,
oder in deiner Stimme so tief,
dass ich sie nie zu hören vermag?
Nicht in dieser Sekunde,
in der ich dein Gesicht vergessen,
das ich niemals je gekannt,
nicht in jenem Moment,
der mein Puls entflammte,
brennend wie die Hölle,
in der ich wohl schon geboren,
gezeichnet als verdammter Dämon,
der versklavt zur ewigen Pein,
die keiner Klinge Gnade kennt.
Wo kann die Wahrheit liegen,
brennend so heiß in meinem Blut,
so verschlungen vom ewigen Nichts?
In deinen fremden Augen,
die ich doch nie sehen kann.
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Unfähig meine Augen zu schließen,
bleibe ich verdammt zu sehen,
aber doch nie zu erkennen,
unfähig das Gedankenflüstern zu hören,
kann ich doch nur die Klänge jener Musik hören,
die leise von der Stimme des Todes singt.
Xen_Blutschatten - 27. Apr, 19:54
Wieder höre ich eine Stimme,
flüstert sie mir doch leise,
was die Wahrheit denkt,
ihre Stimme ist verfallen,
ihre Worte schon vergessen,
doch der Klang bleibt noch immer,
kaum spürbar untergegangen,
und doch nicht fort.
Was soll ich bloß sehen,
so verborgen im tiefen Nebel,
so verscharrt in feuchter Erde,
nicht für eine Sekunde berührt,
aber dennoch so vertraut?
Wer ruft meinen Namen,
wenn ich doch schon vergessen,
wer schenkt mir Gehör,
hier und doch nie her?
Wieder höre ich eine Stimme,
und kann sie doch nicht verstehen,
gefoltert durch Klänge so fremd,
versklavt durch den Sinn so fern,
der immer doch schon so nah,
nur um unerreicht zu bleiben,
unerreicht aber stets gesehen,
niemals wirklich fort.
Was bleibt denn Wahrheit,
wenn diese schon ertränkt,
gemordet der kalten Lüge,
verdammt der Gedanken Qual?
Wie soll etwas denn bestehen,
wenn es schon tot geglaubt geboren,
verworfen wie ein falscher Gedanke,
der eigentlich doch so wahr?
Wie soll man den Horizont erreichen,
der zwar in unendlicher Ferne ruht,
wenn man nicht mal vermag,
nur einen Schritt zu gehen?
Unfähig zu wissen,
bleibe ich wieder still,
Gefangener meiner Selbst,
selbst Sense aller Gedanken,
die mühsam jene Verderbnis streut,
die vielleicht noch so endlos fern,
unfähig werde ich wohl bleiben,
denn dies liegt in meiner Natur,
die mir doch so endlos fremd.
Was wird jetzt passieren,
hier am Rande des Nichts?
Ich bleibe mein eigener Richter,
auf dass kein Wort der Gnade ertönt.
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Und alles was du sehen wirst,
ist ein blutspeiendes Bild,
gespiegelt in jenen Augen,
die du nie betrachten kannst,
der Gefahr den Träger zu sehen.
Xen_Blutschatten - 25. Apr, 16:13