Samstag, 10. Oktober 2009

Absurdia

Willkommen in einer Welt,
die in ihrer Abart unübertroffen,
willkommen in einem Land,
das vor lauter Absurdität schreit,
willkommen in einer Stadt,
die einer Gedankenflut entsprungen ist,
entsprungen aus verderblichen,
so wie vergänglichen Hoffnungen,
geboren aus niederen Ängsten,
die nie einen Kern umkreisten,
selbst wenn sie noch so finster scheinen,
scheinen an diesem irrealen Himmel,
den ich in Flammen sehen möchte.

Wieder bin ich an diesem Ort,
obwohl ich ihn schon so oft verflucht,
seine stetigen Auswüchse verdammt,
und seine Regeln als Blasphemie verkannt,
scheint es dennoch kein Entkommen zu geben,
renne ich immer noch über diese Felder,
tränke ich sie mit Blut seiner Bewohner,
die eh nur Schatten einer Realität sind,
die niemals den Vergleich halten kann.

Immer wieder neu erschaffe ich dese Welt,
erschaffe sie wie ein wahnsinniger Gott,
der nicht mehr Herr seiner eigenen Gedanken ist,
verdammt dazu auf ewig von neu zu beginnen,
immer wieder neue Welten erschaffend,
nur um sie wieder frustriert in Flammen zu setzen,
unzufrieden mit dessen Wahn und Wesen,
hasserfüllt durch deren Spiegelbilder,
die mich doch nur vergehen lassen,
kraftraubend mit ihren leeren Seelen,
die ich nicht zu füllen vermag.

Die Existenz hat mich verdammt,
als sie mir die Macht des Denkens gab,
sie hat mir eine Freiheit geschenkt,
die mir blutige Fesseln angelegt hat,
um mir meine Wahlmöglichkeiten zu nehmen,
ohne dass ich es auch nur sehen könnte,
erblindet durch das Feuer der Desillusion.

Wieder erschaffe ich eine Welt,
verliebt in meiner Schöpfungen,
so dass sie in meinem Hass verbrennen,
ob Gegenstand oder Person,
ob scheinreal oder vollfiktiv,
entfesseln sie in mir einen Orkan,
der mit der Macht des Chaos schreit,
und langsam aber sicher eine Wüste zurücklassen,
die ich nicht jedes Mal erneut füllen kann,
auch wenn ich es stetig zu versuchen scheine.

Willkommen in Absurdia.


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Wenn deine Augen beginnen trüb zu werden,
und dein Leib das nahende Ende spürt,
kann man nur noch versuchen zu sterben,
ohne eine neue Form der Realität zu schaffen,
die nur größere Qualen folgen lassen würde.

Immer tiefer dringend in die Kreise der eigenen Hölle.


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