Montag, 14. Dezember 2009

Herzdolch

Er kam aus den Nichts,
tief aus den Schatten der Nacht,
zu beenden diesen Moment,
zu bringen eine bleibende Stille,
die ich nicht mal erwartet habe,
gebracht durch diesen roten Dolch,
der nun eben getränkt mit meinem Blut,
nicht aus den Tiefen meiner Venen,
sondern direkt aus der Quelle des Taktes,
den ich vorher nicht einmal wahr nahm.

Meine Augen blicken an mir herab,
immer noch geschockt der Stille,
weiter erblassend in einer Trauer,
die ich nicht einmal begreifen kann,
in meiner Brust steckt ein Dolch,
hat dieser durchbohrt mein Herz,
zu beenden dieses Sein auf eine Art,
die ich nicht herbei sehen konnte,
beendet durch deine vertraute Hand,
die sich nun als mein Richter offenbart.

Alles um mich wird unscharf,
langsam taumle ich zu Boden,
nicht gespürt den Stoß des Dolches,
aber spürend diese bleibende Ruhe,
nun verendet an jenem Grund,
der mir zuvor noch als Weg gedacht,
erblicke ich grade nicht mal mehr den Mond,
welcher doch in seiner Rolle unerheblich,
welcher doch Anfang und Ende meiner Probleme,
obgleich er nicht mal mein Ende bemerkt.

Deine Hand war mein Henker,
dein Dolch nur ein letztes Wort,
das schweigend in der Nacht lauerte,
ungesprochen und ungehört,
bis ich betrat diesen alten Ort,
der nun mein Ende bezeugen soll,
vielleicht bleibe ich noch hier,
aber dennoch spüre ich den Dolch,
spüre dieses klaffende Loch dort,
wo ich nie auch nur mehr erwartet hatte.

Vielleicht rede ich bloß zu viel,
vielleicht rede ich auch zu wenig,
vielleicht lasse ich zu viel Platz für Deutung,
die niemals der Wahrheit entsprechen kann,
vielleicht bin ich einfach nur überrascht,
aber ändern kann nichts die Realität,
und die Realität ist bedauernswert.

Dachtest du wirklich ich könnte schweigen,
es einfach wie den Wind davon ziehen lassen,
ohne auch nur einen Moment zu zögern?
Dachtest du wirklich es ließe mich kalt,
wenn etwas schneller zu neige geht,
als es überhaupt angefangen hat,
unbedeutend wie schnell es war?

Nun ich kann nicht...

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Dieses mal spreche ich nicht ein Nachwort,
sondern bloß eine kleine stille Widmung,
die Widmung dieser Worte an dich,
dich dem dunkelsüss glimmenden Feuer,
welches ich nicht mehr zu hören vermag.


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