Mittwoch, 4. November 2009

Melodic Death

Der Tod weint ein Lied,
das leise erklingt in den Seelen,
lauter werdend von Tag zu Tag,
füllend einen schweigenden Raum,
eine Melodie älter als der Verstand,
erfüllt von einer kalten Agonie,
die gegen den Frust der Welt gerichtet,
erfüllt von einer kälteren Melancholie,
die leise um die Wahrheit trauert,
besteht diese doch nur aus Pein und Schmerz.

Wieso höre ich dieses Lied immer wieder,
obgleich es mich in eine Tiefe zu ziehen scheint,
die meine Seele langsam den Toten übergibt,
sie langsam ausblutet und verdunkelt,
ist sie doch schon schwarz wie die Nacht geboren?

Mein Verstand findet sein Ende,
wo meine Empathie beginnt,
geht diese doch an Orte,
die ich nie erträumt zu vor,
geboren in der tiefen Nacht,
die von schwarzen Rosen geziert,
erfüllt mit einer blutigen Art,
die mich irgendwie fesselnd,
mich hält an diesem Ort,
der geboren von einer Melodie,
die fesselnder nicht sein könnte,
hat sie selbst den Tod schon gefangen.

Kann ich also einer Melodie entkommen,
wenn selbst der Tod ihrer Untertan ist,
kann ich einer Melodie entkommen,
die mir eine Welt zu offenbaren scheint,
die nur an der Grenze zum Nichts existieren kann,
an der Grenze der Vergänglichkeit,
zu der mich diese Melodie führen wird,
sei dies nun früher oder später?

Sicher könnte ich,
schließlich ist es die Wahl,
die dem Schicksal eine Macht erteilt,
die niemand zu lesen vermag,
aber dennoch lausche ich weiter,
gibt es doch keinen Grund zu vergessen,
was das Leben erst lebenswert macht,
wenn es auch die Sterblichkeit bedeutet,
ist ein Leben ohne Wahrheit doch frei des Sinnes,
den man sich selbst zum Schicksal macht.

So lausche ich dem melodischen Tod,
gefesselt von seiner Agonie,
erfüllt durch bloße Melancholie,
die längst meine Eigene geworden ist.

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Ein Leben ohne die Gunst der Musik,
wäre wie eine Nacht ohne ihre Stille.


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