Dienstag, 12. Juni 2012

Die Bücherei

Staub rieselt von Büchern,
leise Blicke darin verschollen,
suchend nach des Lebens Sinn,
so viele Gedanken schon verworfen,
Wort um Wort ins Fleisch gebrannt,
gesucht in Schicht um Schicht,
ohne Funde zu verzeichnen,
bleiben die Gedanken leer.

Was wirst du tun,
wenn nichts mehr ist,
wer wirst du sein,
wenn du selbst nicht bist,
nur ein Schatten im Kerzenschein?

Das Buch,
so alt und doch nicht weise,
raubt dir nur ein wenig Zeit,
voller Wörter weniger Gedanken,
bis deine Gier das Nächste krallt,
der Geist so leer die Augen träge,
fühlst du wie dein Wille fault,
das Papier wird feucht,
alt und leer.

Nichts hast du verstanden,
mit deinen alten kalten Händen,
schon das nächste Buch umfasst,
in einem Meer voll toter Wörter,
suchend nur im blinden Wahn,
nach dem Einen was noch atmet,
lässt der Staub dich husten,
schreiend in dein taubes Ohr,
unfähig zu begreifen,
dass du verloren bist.

Das Stundenglas dreht sich,
frisst deinen Lebenshauch,

die Zeit ist um.


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