Sonntag, 5. Mai 2013

Herzenslust

Dem Tod entgegenstrebend,
sieht man nie ein Licht,
vergisst alles was war,
verliert sich selbst in Taubheit,
die ich nicht einmal mehr erkennen kann,
wenn sich der Tod von hinten nähert,
mir leise in das Ohr flüstert,
es ist schon zu spät,
in der vergangenen Nacht,
wurde mir wieder klar,
Feuer entzündet sich nicht nur Nachts,
sondern jeden Tag erneut,
lässt das Fleisch erneut erstehen,
die Seele tanzen im eigenen Blut,
bis ich nichts mehr sehen kann,
und wieder alles von vorne beginnt.

Was ist dieser Kreislauf,
Rennen aus Tod und Leben.
was lässt einen immer weiter gehen,
im Schatten schon vergehen,
mich wieder neu erstehen?

Leise singen die schwarzen Engel.
spielend auf todbringender Geige,
Noten die sich schneiden ins Fleisch,
frohlockend vom nächsten Tag,
Blüte des Jahres im Sonnenschein,
lautlos tanzt eine Seele in ihren Reihen,
wünscht sich von jedem Engel,
einen allerletzten Kuss,
bevor sie wieder weiter muss.

Ist das Leben nicht zu schön,
um aus tausend Scherben wieder aufzustehen,
ist der Schmerz nicht viel zu rein,
um auf ewig bei mir zu sein?

Ich weiß nicht was ich spreche,
verfange mich selbst wie im Wahn,
während ich mich selber knechte,
geht es mich doch nichts an,
wenn stumpfe Schreie mich erreichen,
aus der Tiefe meiner Brust,
hab ich ihren Herren,
doch so lang schon tot gewusst.

Mit toten neuen Schwingen,
erheb ich mich in jeder Nacht,
verliebt in den Mond und alle Sterne,
bis ich mich selbst nicht mehr ertragen kann,
mich zu stürzen in einen neuen Tod,
genieße ich jede Sekunde bis zum Aufschlag,
auch wenn ich sie schon wieder vergesse,
gefühlt ihnen schon wieder weichen muss,
und das Lied wieder von neu ertönt.

Das Leben schneidet mir ins Fleisch,
verstümmelt, meuchelt, treibt mich aus,
eine verdorbene Fratze ganz am Ende,
die sich doch wieder erheben muss,
lachend entstellt das eigene Gesicht,
im Tod liegt die Erlösung,
im Leben ein verfluchter Segen,
ewig umschlungen im ewig Tanz,
kannst du es nicht sehen?

Tausend Stimmen flüstern mir,
lehren mir die schwarze Litanei,
ersticken mich mit soviel Wahrnehmung,
dass ich wieder erblinden muss,
keine kann mir sagen was ich bin,
im Labyrinth der endlosen Geheimnisse,
bleib ich verloren zurück.

Ob ich wieder von vorne anfangen muss?

Dem Tod entgegenstrebend,
sieht man nie ein Licht,
vergisst alles was war,
verliert sich selbst in Taubheit,
die ich nicht einmal mehr erkennen kann,
denn zu viel Leben verblendet die Existenz,
dass man zwangsweise ersticken muss,
heute feier ich die schwarze Wiedergeburt,
jede Woche beginnt das Rennen erneut,
nur um einen Moment lang zu sehen,
wie die Dinge wirklich sind.


Erlaubst du mir diesen Tanz?


--------------------------------------------+


Vergiss alle Erwartungen,
alle Hoffnungen auf der Welt,
vergiss deine Träume,
alles was dich hält,

könntest du einen Moment mit mir genießen,
hier am Ende jeder Welt?


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