kreatives
Es dämmert schon,
langsam geht die rote Sonne auf,
scheinend über ein schwarzes Land,
durchzogen von toten Bäumen,
zerfressen von Knochen und Blut,
das schon lange in die Tiefen zieht,
bezeugend die Macht eines Palastes,
der in seiner Finsternis meiner Seele würdig.
Wahrlich habe ich vieles erreicht,
immer noch verweilend am Ende der Menschen,
die immer noch wie Ratten in ihren Löchern lauern,
wartend auf eine Zeit die niemals kommen wird,
wartend auf den Augenblick ihres erneuten Aufstiegs,
der schon mit dem Ende dieser Welt besiegelt ist,
selbst wenn sie noch nicht begriffen haben,
dass kein Gott ihr Schicksal wenden kann.
Doch was bleibt mir eigentlich,
wenn alles was bleibt meine Ewigkeit ist,
die mit grausamer Hand die Menschheit richtete?
Überall zeugen schwarze Obelisken von mir,
zeugen von meiner Armee der Verdammten,
gewachsen in den Hass tausender Momente,
die niemals auch nur erkennbar waren,
zu richten eine Welt die mir niemals zu stand,
auch wenn meine Macht noch so göttergleich,
meine Worte noch so voller donnernder Agonie,
und mein Wille noch so starr und ungebrochen.
Still blicke ich zur Sonne,
wartend auf Antworten,
zu denen ich niemals eine Frage stellte,
langsam akzeptierend die Endlosigkeit,
in all ihrer Bitterkeit und Fäule,
die ich nie auch nur ertragen konnte.
Meine Augen werden trüb,
mein Leib resigniert vor Müdigkeit,
und meine Seele schreit lautlos,
angesichts der Tatsache,
die ich nicht zu richten vermag,
nicht mit all der dunklen Macht,
nicht mit all dem festen Willen,
der die Pein doch nur erhöht,
nicht mit der größten Armee,
untot und bereit zu töten,
nicht einmal mit meinem eigenen Blut,
das ich zu vergießen bereit wäre,
wenn dies denn mein Pfad sein sollte.
Im Endeffekt ist alles was mir bleibt wertlos,
denn es gehört für immer nur mir allein.
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Wenn der Mond auf mein Antlitz scheint,
begehre ich euer verbliebenes Blut,
wenn die Sonne meine Agonie erweckt,
verfluche ich mein eigenes Blut,
nicht in der Lage es jemanden aufzuzwängen.
Xen_Blutschatten - 7. Okt, 19:19
Ich bin bedeckt von Eis,
doch auch Eis kann weichen,
wenn die Hitze aus dem Inneren strahlt,
verbrennend die vereiste Ebene,
gar verbrennend das Wasser selbst,
entflammt mit einem Feuer,
geboren in den Tiefen meiner Finsternis.
Ich spüre wie das Feuer brennt,
lodernd auf meiner blassen Selbst,
brennend aber nicht verbrennend,
zeugend von einer unendlichen Hitze,
die ihren Ursprung in meiner Seele findet,
erfüllt mit dem Gefühl von Macht und Zorn,
angereichert mit der Essenz des puren Lebens,
aber dennoch klingend von einem Verfall,
der meinen Verstand zum Opfer fordert.
Die Landschaft ist ein Flammenmeer,
lachend wandel ich durch ihre Kälte,
die gnadenlos unter mir zerbricht,
bereits vergehend bevor ich sie erreiche,
fürchtend das lichterlohe Inferno,
das selbst jede Hölle verblassen lässt,
vielleicht nicht für die grenzenlose Ewigkeit,
aber für den Moment meines triumphlosen Sieges.
Leise tanzen die Funken um mich herum,
singend ihr leises aber erfüllendes Lied,
das nicht einmal die Drachen hören können,
zischend und rauschend komponiert,
begleitet durch zaghafte Bewegungen,
die alles um mich herum niederstrecken,
berichtend von dem realen Zwiespalt des Feuers,
gar berichtend von dem Zwiespalt meines Lebens,
das schon lange jede Flamme vergessen hat,
obgleich diese Lehre noch so wichtig scheint.
Nun,
für diesen Moment schließe ich meine Augen,
genießend die brodelnde Hitze des Feuers,
dessen ich niemals Herr geworden bin,
auch wenn ich nie sein Diener war.
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Vertiefe die Gedanken dieses Momentes,
aber erschreck nicht wenn du erkannt hast,
dass Gedanken schneller als Wasser löschen können.
Xen_Blutschatten - 6. Okt, 18:41
Ich liege hier,
blickend hinauf zu den Sternen,
vergessen was sie eigentlich sind,
vergessen was meine Gedanken sind,
bleiben sie nun leer und voller Kälte,
eben jener Kälte die meine Haut schon bedeckt,
leise und fast still auf mich herabrieselt,
in der Hoffnung dass ich doch noch vergehe.
Ich störe mich nicht mehr an der Kälte,
ist sie doch schon lange Teil von mir geworden,
beherbergt in den Tiefen meiner dunklen Seele,
die langsam immer mehr zu einer Eiswüste verkommt,
konservierend für die nie kommende Ewigkeit,
begrabend was nie wieder gefunden werden kann,
wenn man nicht mit Flamme und Schwert zu suchen bereit.
Mein Leib ist starr und vollkommen unbewegt,
vermag mein Wille nicht mehr zu bewegen,
was mein Leib schon lange dem Totenreich übergeben,
gereicht in die Hände eines Sensenträgers,
der schon lange sein Blick auf mich gerichtet hat,
immer noch frustriert dass er meine Seele nicht kriegt,
ist diese verdammt für die Erde auf alle Ewigkeit,
gebunden an ein Land das niemals war,
entstanden in dem Irrsinn der Menschen,
die nie begreifen werden,
dass man nicht Gott spielen kann,
ohne die Zerstörung in das Licht zu rufen.
Meine Seele liegt im Eis,
in den Tiefen dieser Nacht,
befreit von aller Wärme,
die meinen Grund schmelzen würde.
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Die Kälte führt in eine Zeit,
die von klarer Leere geprägt ist.
Xen_Blutschatten - 3. Okt, 19:17
Leben bedeutet Wärme,
in mir regiert der Tod,
ziehend seine eisigen Bahnen,
die niemand je überqueren sollte,
und besser auch nie überqueren wird.
Die Kälte zerfrisst mich immer mehr,
setzt meinen Bewegungen ein Ende,
aber dennoch hege ich nicht den Gedanken,
irgendetwas dagegen zu unternehmen,
gedanklich schon Eins geworden mit der Kälte,
die mich zu dem werden lässt,
was ich eigentlich nie sein kann.
Die Ebene um mich herum ist leer,
durchzogen mit des Blizzards Atem,
aber ich werde keinen Schritt weiter gehen,
werde mich nicht an sinnlose Hoffnungen klammern,
die selbst mit der größten Phantasie lächerlich erscheinen,
bleibt mir nur noch auf die Knie zu fallen,
zu schließen meine verblendeten Augen,
die besser nie geöffnet geblieben wären,
allein schon um meiner Seele Willen.
Mein Körper verliert sein Feuer,
beginnt zu erlöschen auf eine Art,
die meine dunkle Seele still verfolgt,
wartend auf den Fortgang dieses Szenarios,
wartend darauf den letzten Gedanken zu tilgen,
gar zu verschmelzen mit der Leere dieses Ortes.
Ein Lächeln bricht durch meine Lippen,
verbleibend durch die bloße Erinnerung,
Erinnerung an Zeiten die niemals waren,
Erinnerung an Momente die nie sind,
und auch in der Zukunft von Leere zeugen,
so sehr sie auch verlockend sind,
bleiben sie einfache Illusionen.
Meine Augen werden trübe,
schon bald falle ich zu Boden,
spürend wie selbst mein Blut gefriert.
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Hast du vielleicht ein Streichholz zur Hand?
Nein?
Das erwartete ich bereits....
Xen_Blutschatten - 1. Okt, 20:55
Wenn der Leib gegangen,
zerfressen durch des Maden Befall,
gefroren durch die kalte Erde,
und vergessen in der Dunkelheit,
was bewirkt dann ein Herz,
das in den Tiefen der Brust schlägt,
ungehalten und von Staub überseht?
Ein lebendiger Puls,
verzweifelt motivierend den Leib,
auf dass er sich aus der Erde erhebt,
wieder vergisst seinen alten Tod,
der die Endgültigkeit unterschrieb,
aber nie eine Garantie versprach,
und das vergossene Blut nie verzollte,
zu umschreiben ein jenes Schicksal,
das bereits in den Tiefen schweigt.
Der tote Leib,
verbittert ignoriert er den Puls,
ruft er auch noch so laut,
donnernd mit seiner dunklen Melodie,
die von Ehre und Versprechen singt,
von der Liebe und dem Hass erhallt,
umgarnt den Moment der Veränderung,
ungesprochen verbleibend in der Stille,
aber einfach nicht vermag zu erreichen,
was sich schon selbst für tot erklärt.
Der Friedhof ist starr,
alt und stehend verschworen,
gestört durch die dunkle Stimme,
aber dennoch machtlos gegen ein Rufen,
das fern eines jeden Himmels,
und fern einer jeden Hölle ist,
aber dennoch gefüllt ist mit einer Kraft,
die alte Dämonen erwecken kann,
selbst wenn diese nur langsam erwachen.
Die Stimme sei mein Puls,
mein Puls sei der Motor,
erweckend einen Leib,
der schon zu lange geruht,
aber nicht zu erkennen bereit ist,
was noch in seiner Zukunft liegt.
Wie könntest du nur noch ein Wort sprechen,
wenn du irgendwann erkennen würdest,
dass die dunkle Stimme dir gehört?
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Ich legte mich zur Ruh,
um zu vergessen was war,
nun erwache ich zum Leben,
um zu sehen was niemals ist.
Erkenne das du in einem finsteren Keller stehst,
und dein vermeintlicher Ausgang doch nur ein Spiegel ist.
Xen_Blutschatten - 30. Sep, 18:40
Stille,
absolute Stille,
kein Wort erklingt in der Leere,
kein Ton hallt gegen den Arm,
der meine Kehle zuschnürt,
pressend seine kalten Klauen in den Leib,
der schon lange nicht mehr meiner,
vielleicht auch nie meiner war.
Gnadenlos lässt es mich vergessen,
was ich noch nicht zu denken gewagt,
hoffnungslos lass ich es gewähren,
wissend dass jede Illusion realer,
als meine angebliche Realität scheint,
selbst verloren im absoluten Zwiespalt,
der keinen Gedanken siegen lässt,
ohne ihn an diesen Dämonen zu zerbrechen,
der nie seinen Griff lockern wird.
Es ist so vieles,
einerseits die Finsternis selbst,
verkörpert in einer Form,
die ich als meine eigene erkenne,
andererseits die endlose Sklaverei,
sich spiegelnd in den klaren Augen,
welche meine Form fremd erscheinen lässt,
selbst wenn sie mich noch so lange fixiert,
fern der befreienden Gedanken,
die mich ins Nichts stürzen lassen würden.
Immer noch bleibe ich stumm,
versuche meine Gedanken zu ordnen,
feststellend das bloß der Griff fester wird,
mit dem ich mich langsam dahin richte,
immer noch nah jener Verzweiflung,
die im trüben Nebel geboren wird,
aber nie in klarer Nacht entflammen kann,
langsam begreifend dass nie gewählt wird,
wenn jede Entscheidung den Tod beschwört.
Es ist das Wissen,
meinen Griff nun endgültig erhöhend,
töte ich wieder einmal meine Selbst,
genießend diesen Moment der Macht,
in dem meine schwarze Klaue beendet,
was schon bald seinen Anfang findet,
in dieser endlosen Spirale.
Innerlich erfroren warte ich,
warte auf meine baldige Rückkehr,
sie einfach blutig zurückschlagend,
als der Dämon den ich mir selbst geschaffen,
erfroren aber dennoch nicht verstorben,
immer noch erfüllt der Frage,
die keine Antwort kennt.
Welcher Pfad führt nicht zur Niederlage?
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Der mich richtende Dämon,
ist meine eigene schwarze Seele,
der mich verdammende Dämon,
ist meine endlose Desillusion,
der mich hassende Dämon,
ist der Begriff meines Zwiespalts.
Aber,
der Dämon des Ursprungs,
tötet mich durch die Gnade,
welche ich nicht begreifen kann.
Xen_Blutschatten - 29. Sep, 19:55
Stille,
kein Ton fällt aus der Uhr,
die nur einen Zeiger besitzt,
weisend auf ein Ziffernblatt,
das aus Tränen geboren,
und durch Schmerzen veredelt,
ohne je gewesen zu sein.
Zahlenlos,
verwirrend die stille Leere,
geboren in meiner Seele,
die sterblich aus mir wich,
bevor sie erneut entflammte,
wiederkehrend mit dunklem Chor,
der von endloser Totenehrung klang,
bis niemand mehr begreifen konnte,
was Tod eigentlich bedeuten mag,
weist sie eine unwirkliche Zeit,
die eher Gedanke scheint.
Es ist mein Blick,
der nicht mehr von ihr kommt,
von dieser mysteriösen Uhr,
die mir ihre Rätsel aufgibt,
bis sie zur dreizehnten Stunde läutet,
zerfallend zu einer Staubsäule,
die in Flammen wiedergebährt,
mein Versagen zu bezeugen,
in dem sie von Neuem erwacht,
bis ich die Lösung wieder vergesse,
obwohl sie zu vor noch so klar.
Ich berühre ihr kaltes Äußeres,
das wieder einmal meine Venen öffnet,
vergießend mein Blut in die Leere,
nur um ihm eine Bedeutung zu eröffnen,
welches mich mit ihr zu binden scheint,
selbst wenn es einfach nur Ignoranz ist,
die von der Bedeutungslosigkeit ablenkt,
die meinem Martyrium zu Grunde liegt.
Wieso versuche ich zu begreifen,
was nicht zu begreifen ist in seiner Abart?
Vielleicht einfach nur,
weil ich noch nicht begriffen habe,
dass ich ihrem Rufen nicht mehr zu entkommen,
ihrer verwirrenden Rätsel nicht mehr zu widerstehen,
ihre fesselnden Hülle nicht mehr loszulassen vermöge,
in ihrem Zusammenspiel aus Illusion und Realität,
das schon lange meine Augen mit Trübheit füllt.
Es gibt Dinge die nie gefunden werden können,
es gibt Dinge die nie gefunden werden sollen,
und es gibt Dinge die uns niemals finden sollten,
bevor die eigene Seele schon lange verwirkt ist.
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Zerfall,
ich schlage auf Zerfall,
ohne eine Zahl zu nennen,
zeige ich in die andere Richtung,
welche du einfach begreifen musst,
bevor ich sie zu erreichen beginne.
Vergangenheit,
jetzt schlage ich Vergangenheit,
ohne eine Zahl zu nennen,
zeige ich in die andere Richtung,
welche noch vor dir liegen wird,
selbst wenn sie schon vergangen scheint.
Freundschaft,
jetzt schlage ich Freundschaft,
ohne eine Zahl zu nennen,
zeige ich in eine abstrakte Richtung,
welche vom Sterben klingen kann,
wenn der Zeiger regellos weiter schreitet,
Verzweiflung,
jetzt schlage ich Verzweiflung,
ohne eine Zahl zu nennen,
zeige ich in viele Richtungen,
welche dich vor eine Wahl stellen,
die keine richtige Entscheidung zulässt.
Niederlage,
jetzt schlage ich Niederlage,
ohne eine Zahl zu nennen,
künde ich von deinem Scheitern,
denn du kannst die Folge nicht begreifen,
zerberstend beginne ich von Vorne,
ohne dir auch nur einen Vorteil zu gewähren.
Xen_Blutschatten - 27. Sep, 18:01
Aus einer Armee des Nichts,
fern jeden Blickwinkels kam er,
meine Seele durchbohrend in grausamer Art,
rücksichtslos und vollkommen überraschend,
vergiftet mit einem rötlichen Gift,
nie vergehend in seiner Folter,
nie vergehend in seiner Wirkdauer,
nie vollkommen zu Boden werfend,
aber dennoch zerstörerischer als tausend Explosionen.
Schwarz kristallisiert die Spitze,
schwarz kristallisiert der Griff,
aber weiß strahlend der ganze Rest,
zurückgegehrt aus einer Hölle,
die niemals die Meinige war,
aber dennoch so vertraut scheint,
gar vertrauter als meine eigene Hölle,
die ich mir vor Jahr und Tag geschaffen,
die ich mir erträumt habe,
um dort ewig und endlos zu vergehen,
brennend in einem Meer der Flammen,
das ich einst selbst entfacht habe.
Hass,
er erfüllt mich beim Anblick des Speeres,
den ich immer noch nicht entfernt habe,
vielleicht auch nicht entfernen werde,
wenn die Dämonen meiner Hölle versagen,
wo sie stets der Niederlage Blut leckten,
ist dies eigentlich auch das Meinige,
vergiftet mit zerstörender Substanz,
die parasitär in mir zu hausen beginnt.
Ich beginne zu taumeln,
angesichts der vergehenden Stunden,
mich fern lassend jeder Erkenntnis,
welche den Ausgang der Schlacht bezeugt,
verloren in dem Netz aus Blut,
das rastlos in meinen Venen pulsiert,
scheinbar nur meine Seele zu brechen,
bevor sie überhaupt in der Lage,
eine Siegeshymne anzustimmen,
gleich ob es die der eigenen,
oder die der anderen Hölle.
Die reinigenden Flammen der Klarheit brennen,
an einem Ort der fern jeder Schlacht ist,
wartend auf den Eroberer der Gedanken,
um erneut eine verheerende Richtung zu weisen.
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Wer Hass in sich trägt
besitzt die Gabe des Zerfalls,
betrachtend den Untergang seiner eigenen Schöpfung.
Wer Habsucht in sich trägt,
besitzt die Gabe der Sklaverei,
langsam zerstörend die Objekte seiner Gier.
Wer Ignoranz in sich trägt,
besitzt die Gabe der Fanatik,
glaubend an ein Wort das niemals war.
Was trägst du in dir?
Xen_Blutschatten - 24. Sep, 19:05
Wo steht Schicksal geschrieben,
wenn nicht in den Tiefen der Venen,
die schon zur Geburt unser Eigen sind,
aber nie wirklich etwas zu sagen haben,
für denjenigen der nicht bereit ist,
zu folgen seines eigenen Weges,
der gefüttert mit tödlicher Überzeugung?
Wenn man nicht bereit ist,
für seine Überzeugungen zu sterben,
sind es dann überhaupt eigene Überzeugungen,
oder doch bloß falsche Ausartungen,
denen wir blind und verzweifelt folgen,
nur um einen Sinn zu fassen?
Antworten sind Illusionen,
verloren in endlosen Fragen,
die ihnen selbst zu Grunde liegen,
aber dennoch von der Veränderung klingen,
die uns langsam einen unsichtbaren Pfad entlang schleift,
geschieht dies als schwarzer Reiter,
oder auch als zerfallender Leichnam,
der nur durch seine eigene Hülle bleibt.
Als Ritter des Blutes,
reite ich der Veränderung entgegen,
gewappnet mit dem Schwert in meiner Rechten,
dass mir den Weg freiräumen soll,
aber vielleicht Stillstand beschwört,
dass meine Prinzipien schützen soll,
aber vielleicht meine Seele zerbricht,
nur der eigenen Überzeugung wegen,
künstliche Klarheit durch geschlossene Augen,
die ich einfach nicht zu öffnen wage.
Ich brauche nicht sehen,
um wissen zu können,
dass in mir der Zerfall kämpft,
zu richten die Sklaverei,
die mein Geist herbeisehnt,
aber nicht zu verteidigen wagt,
beobachtend diese aussichtslose Schlacht,
welche dennoch von Gleichgewicht zeugt.
Das Ende ist ungewiss,
aber ich reite ihm entgegen,
gespannt auf den Ausgang,
aber betrauernd den Verlierer,
den ich nie in seiner Pracht erblicke,
würde er auch noch so viel Hass beschwören,
den selbst meine Klinge nicht trotzen kann.
Mich treibt nur noch wirklich voran,
was mir nie entweichen konnte,
ist sie auch noch der grausamste Führer.
Die Leere.
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Ich sehe mit meinen blinden Augen,
was kein Bild erfassen könnte,
ich höre mit meinen tauben Ohren,
was kein Lied ertragen könnte,
ich fühle mit meinem toten Leib,
was selbst der Tod selbst fürchten würde,
gesegnet durch brennende Wahrheit.
Xen_Blutschatten - 22. Sep, 21:35
Leise schreite ich durch das Gras,
spüre wie es unter meinen Füßen bricht,
sehe das fehlende Leben an diesem alten Ort,
hier verweilend bis zum Ende jeder Nacht,
bleibend wo ich nie zu Hause war,
aber dennoch gebunden bin auf ewig,
gefesselt an berstenden Bäumen,
die schon lange vor mir gingen,
fern der Gedanken an Rückkehr.
Wieso bin ich hier?
Dieser Ort gibt mir nichts,
nichts außer den Blick auf das Ende,
das mich täglich aufs Neue heimsucht,
manifestiert in meiner schwarzen Seele,
peinigend meinen schwachen Verstand,
nicht mit der Lüge aus einer Höhe,
sondern mit der simplen Klarheit,
der Gewissheit des Ungewissen,
in einer Zukunft der Leere,
gebildet durch verdammende Ohnmacht,
die mir meine Kehle zuschnürt,
mit jeder endenden Nacht.
Ist das Wandern nicht tödlich,
wenn man an eine Leine gebunden ist,
die einfach ihren Griff bestärkt,
wenn man einen Schritt nach vorne geht?
Alles andere wäre gelogen,
denn jede Macht trägt Grenzen,
die einen nur wieder schwächt,
wenn das Wissen dort verzagt,
wo Probleme anfangen geerntet zu werden,
bringen sie auch nur Schall und Rauch,
der aufhört zu existieren,
bevor er eigentlich angefangen hat.
Mich richtet die Klinge der Vergangenheit,
denn ihr ist der Schatten der Gleichgültigkeit,
mich richtet die Klinge der Zukunft,
denn ihr ist die eiskalte Ungewissheit,
stoßend in den endlosen Abgrund.
Mich richtet die Klinge der Gegenwart,
denn ihr Verlauf darf entscheiden,
was von mir früher sterben muss,
damit anderes länger leben darf.
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Das beste Beispiel für Leben ist Krieg,
denn er wird gebremst durch das Vergangene,
entschieden durch die Strategien der Gegenwart,
und verändernd die Zukunft in endlosem Ausmaß,
für immer.
Xen_Blutschatten - 21. Sep, 16:20