kreatives

Mittwoch, 24. Februar 2010

Letztes Inferno

Ich spüre eine Kälte,
hier am Abgrund der Welt,
hier in den endlosen Flammen,
sie strömt aus mir heraus,
verbindet sich mit den Flammen,
und die Flammen verbinden sich mit mir,
drohen mich an Ort und stelle zu verbrennen,
doch das Eis im Inneren bleibt ungebrochen,
starr und kalt flutet es aus mir heraus,
bahnt sich seinen schmerzhaften Weg,
zu durchqueren das Meer aus Feuer,
obgleich ich doch verschlungen grell,
lichterloh entfacht und dennoch still.

Der Wald um mich ist fort,
schreiend wich er in Sekunden,
hinterließ nur jene verfluchte Hölle,
die mich nun überall umgibt,
mich sanft Teil von ihr sein lässt,
bis auch ich nur noch Asche sein kann,
doch noch bleibe ich hier,
den Blick in eine Ferne gerichtet,
die mich doch nur die Augen schließen lässt,
in der Hoffnung dass sie eine Lüge ist.

Ist dies wirklich das Ende,
obgleich mein Wille anders wagt?

Mein Blut beginnt zu kochen,
langsam falle ich auf die Knie,
immer noch still und erblindet,
immer noch verzweifelt und tot,
gestorben in jenem Augenblick,
der deine schwarze Schwingen entflammte,
sie langsam in der Ferne glühen ließ,
bis sie schon nicht mehr waren,
bis sie scheinbar niemals waren,
verweht vom brennenden Wind,
der sie doch nicht zu mir trug.

Was wird von mir bleiben,
wenn die Flammen verbannen,
was ich als meinen Leib gedacht?

Ich bin nur noch Asche,
vielleicht war ich schon immer Asche,
habe dies nur langsam vergessen,
benebelt vom Gift des Lebens,
verführt vom Fluch des Seins,
aber dennoch bin ich,
meine Gedanken entfacht,
aber trotzdem stumm,
ich bin auf eine Art,
die keine Berührung kennt.

Aber woher kommt die Pein,
wenn nicht aus Erinnerungen,
die doch niemals waren?

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Vielleicht bleibt mir die Dunkelheit,
ewig still und endlos schön,
aber was bleibt dir noch,
wenn ich die Dunkelheit habe?

Montag, 22. Februar 2010

Todesstahl

Ich kann es sehen,
blicke tief in dieses Sein,
scheint dieses endlos,
und gleichermaßen begrenzt,
niemals wirklich alleine,
aber zu zweit eine ewige Einsamkeit,
warum bleibt mein Blick verharren?

Ich spüre seine Kälte,
durchbohrend seinen Pfad,
verschwindend in weiter Ferne,
die ich doch fast schon berühre,
mich fast selbst in ihr verliere,
verbunden mit steiniger Erde,
geistig berührend seinen Glanz,
der doch nur Leere bringt,
wo schweigend Schatten lauern,
unvergessen aber nie gehört.

Wohin führt dieser Gedanke,
wohin führt mich dieser Blick?

Ein Teil von mir bleibt starr,
der andere ist schon gefallen,
kreuzend den kalten Stahl,
rufend nach des Henkers Schein,
er ist gefallen auf den blutigen Grund,
erhoffend die flüsternde Stimme,
läutend vom Blutrausch des Todes,
der doch in der Starre verharrte,
denn lieg dort unten wirklich ich?

Die Zeit ist gekommen,
und ich gehe meinen Weg,
verlassend diesen einen Gedanken,
betretend einen Pfad der Qual,
den Pfad eines neuen Tages,
der doch nur wieder zurück führt.

Gleiche Zeit,
Gleicher Ort?

---------------------------------------------------+

Verbleiben wir hier,
oder gehen wir fort?

Ich denke beides,
von Zeit zu Zeit.

Donnerstag, 18. Februar 2010

Dämmerstunde

Die Zeit ist gekommen,
war sie doch gedacht so fern,
empor gekrochen eine steile Wand,
die ich selbst nie überwinden kann,
gefangen durch die eigene Ohnmacht,
die nun erneut mein dunkler Richter,
bewaffnet mit Hammer stark und schwer.

Es schlägt meine Dämmerstunde,
nicht nur für jenen kurzen Moment,
sondern für jede Stunde die kommen mag,
geboren in dem Blut das ewig ruht,
aber den Schlaf schon lange verlor,
besessen von jenem finstren Dämon,
den ich als mein verdammtes Selbst erkenne,
erkenne als schwarzen Engel der ewig kämpft,
und sein eigenes Schicksal stets zu übersehen vermag,
geblendet durch das Licht hunderter Seelen,
die einfach nie zu verstummen bereit.

Leise ertönen die Stimmen,
geboren in dunkler Tiefe,
leise beginnt ihr gnadlos Donnern,
sich bohrend tief in den Geist,
noch viel tiefer in den Verstand selbst,
bis dieser nicht mehr zu stehen vermag,
gebrochen durch die Stimmen der Kreaturen,
die er täglich neu gebärt in großer Qual,
nur um klar die Realität zu erblicken,
die er doch nicht zu ertragen mag,
beruhigt durch falsche Klingen.

Hatte ich überhaupt eine Wahl?

Ich bin was ich bin,
unfähig mich selbst zu belügen,
ist die Wahrheit meine größte Sünde,
es ist eine bittere Sünde,
die mich nicht über Brücken gehen lässt,
noch lange bevor diese je gebaut,
sie lässt mich nicht durch Fenster blicken,
die ich noch nicht einmal erblickt,
sie lässt mich nicht in Sprachen sprechen,
die ich noch niemals zuvor gehört.

Wieso ist es eigentlich eine Sünde,
wenn man in der Lage ist klar zu sehen?

Es ist eine Sünde,
weil sie verbietet was alle verlangen,
auch wenn sie nicht wissen können,
es bleibt eine Sünde,
weil der Selbstbetrug die Tugend,
die ich niemals zu heucheln bereit,
selbst wenn sie schon Wahrheit scheint,
gewaschen in den Gedanken jener Menschheit,
die sich selbst zu vergötzen wagt,
sich und ihre bleibende Dummheit.

So schlägt meine Dämmerstunde,
weil mein Geist nicht zu fassen wagt,
was schon zu oft zuvor gelogen,
so schlägt diese verdammte Stunde,
weil kein Blinder zu sehen vermag,
nur weil ich ihm eine Richtung weise,
so schlägt meine dunkelste Stunde,
weil die Wahrheit zum schweigen verdammt.

Könnt ihr den Stundenzeiger hören?

----------------------------------------------------------+

Niemand vermag zu hören,
doch du kannst hören,
niemand vermag zu sehen,
doch du kannst sehen,
niemand vermag zu spüren,
doch du kannst spüren,
kannst du begreifen warum?


Ja, du kannst.

Montag, 15. Februar 2010

Exilherz

Lange spürte ich den Grund,
den Grund jenes roten Meeres,
das ich als mein Exil erkannte,
lange blieb ich dort verstorben,
suchend nach jenem schwarzen Puls,
den ich schon zu lange verloren,
zu lange blieb ich still und blind,
hätte es doch genügt meine Augen zu öffnen,
doch was hätte ich dann gesehen?

Lange war ich vergangen,
doch niemals war ich tot,
untot erwacht in dunkler Nacht,
konnte ich nur spüren was war,
ohne zu begreifen was sein kann,
mein Wille brach die nasse Stille,
mich beatmend mit alter Gewalt,
die doch nur beschwören kann,
was zuvor schon lange geschmiedet,
geschmiedet als Form eines Seins,
welches niemals das Meinige sein kann,
wie könnte es so etwas auch?

Mein Herz schlägt aus dem Exil,
schwarz und zu kalt in jeder Stunde,
erfüllt mit dem Gesang schwarzer Engel,
die niemals wirklich waren und sind,
erschaffen durch die Hand eines klaren Geistes,
der verwirrter noch als der tiefe Wahn selbst,
mein Herz schlägt in der tiefsten Finsternis,
nicht um mich nur eine Sekunde zu erhalten,
sondern um zu erstreben was niemals ist,
vielleicht auch niemals sein kann,
geschrieben blutrot auf kaltem Stein.

Einst schrieb ich Lettern in Granit,
zu besiegen jeden Schlag der Zeit,
doch die Zeit schlug stets zurück,
einst schrieb ich die Worte in mein Blut,
wissend dass sie niemals gelesen werden können,
jedoch gesungen im Puls jenes dunklen Herzens,
das tief in meiner Mitte zu ruhen wagt,
geschickt in das dunkelste aller Exile,
aber immer wieder zu mir zurückgekehrt,
singt es nun erneut jener ungesungenen Lieder,
die mir langsam aber sicher die Hölle bereiten.

Unsterblich sterbe ich jede Nacht,
verlassend den nassen Grund meines Ablebens,
nur um immer wieder dorthin zurückzufallen,
immer wieder entflamme ich in den Feuern meiner Selbst,
doch kenne ich den tieferen Sinn jenes Infernos,
trotzend den kalten Massen meines Grabes?


Niemals lasse ich dich erfrieren.

----------------------------------------------------+

Ich brenne in meinem kalten Wassergrab,
erfrierend in der Tristheit des Seins,
nur damit ich niemals begreifen muss,
dass ich eigentlich schon verfault.

Freitag, 29. Januar 2010

Dieser Moment

Vielleicht ist er gar nicht,
aber für mich ist er doch,
spürbar gar durch und durch,
erfüllt unklar mit Gedanken,
die ich immer zu begreifen wusste,
aber nie wirklich hören will,
sehend das Problem in der Tiefe,
spürend das es ein Problem der Zeit,
oder vielleicht doch eher des Seins?

Nie spreche ich mich frei,
frei von den Ketten meiner Selbst,
frei von den Ketten die ich einst geschmiedet,
unbewusst geformt im tiefen Schlaf,
gebrannt und gefroren unendlich,
gewesen und gedacht in jeder Schwingung,
erklingend mit hellem Gesang bei jedem Schlag,
nie werde ich wirklich frei sein,
denn ich kann nicht brechen,
was ich zuvor geschaffen.

Ich verliere mich jetzt,
hier in diesem Moment,
geläutert durch eine Flamme,
die niemals die meine war,
verbrannt an reinster Hitze,
die ich doch nicht loszulassen wage,
erfüllt mit der Befürchtung,
dass eben jene Flamme erlischt,
nur weil dieser eine Moment ist,
wie er jetzt für mich scheint.

Nie kann ich loslassen,
was mich wohl berührt,
und doch nicht berührt,
vielleicht nur erblickt,
und doch nur übersehen,
nie vergesse ich jenen Klang,
der einst nach mir rief,
und doch nur schrie,
frei von jeglich Sinnen.

So sage mir was es bedeutet,
verrate mir was du wirklich bist,
bevor ich vergehe in dunklen Flammen,
verrate mir wieso ich dich schütze,
wissend dass die Flamme tötet alles,
alles was von mir geblieben.


Ich denke du bist mir wichtig.


--------------------------------------------------------+

Einfach mal so........

Donnerstag, 28. Januar 2010

Blutsiegel

Schweigend stehe ich vor dem Spiegel,
durchflossen von der eigenen Vergangenheit,
verzehrt durch Worte und durch Taten,
ohne auch nur eine jener zu erblicken,
ich weiß sie liegen in der Dunkelheit,
aber gehören sie vielleicht nicht ins Licht?

Es sollte nicht meine Pein sein,
aber dennoch will sie nicht gehen,
gebrannt in die Tiefen meiner Seele,
bis selbst diese unter Qualen zerbrach,
zerbrach um weiter zu kriechen,
gebrochen aber nicht verendet,
geblieben aber nicht lebendig,
warum eigentlich geblieben?

Blut läuft aus meinen Augen,
vergießen diese niemals Tränen,
Blut fließt mir nun auch aus den Händen,
zu vollenden diesen einen Kreis,
gezeichnet an diesen einen Spiegel,
der immer noch mich zu spiegeln wagt,
der immer noch wagt zu sehen,
was die Zeit meinem Leib gelassen,
kann man so einen Anblick überhaupt ertragen?

Ich vollende das Siegel,
vollende es mit meinem eigenen Blut,
nur weil ich nicht mehr sein kann,
was ich niemals wirklich war,
vergessend das eigene Leid,
unbedeutend und klein,
vergessend aller Existenz,
weil sie einfach nicht übertönen kann,
was wirklich in ihr ruht,
komme ich wohl je zu Ruhe?

Ich spüre Kälte um mich herum,
wissend das ich ihr eigener Vater,
wortlos blicke ich auf mein Symbol,
über jeden der geschriebenen Buchstaben,
nur um wieder einmal zu erkennen,
dass ich den Namen eigentlich kenne.

Kenne ich den Besitzer eigentlich?

Ich habe es vergessen....

--------------------------------------------------------+

Vielleicht ist mein Geist eine Mauer,
übersäht von Rissen der Zeit,
übersäht von Rissen der Schlacht,
wartend das Blut heraustropft,
nicht verstehend dass ich keins besitze.

Sonntag, 24. Januar 2010

Kalter Weg

Ich gehe durch den Schnee,
ich gehe alleine diesen Weg,
vergessen die Schritte jener,
die schon vor mir dorthin gingen,
wo ich vielleicht noch nicht war,
ich vergesse ihre Schritte,
obwohl sie vor mir verbleiben,
gefroren und reich an der Zahl.

Ich spüre kein Leben mehr,
gefangen von der Seele des Winters,
begreifend seine dunklen Griffe,
die nicht nach mir greifen,
so wie sie schon nach der Umgebung griffen,
die ich wortlos zu durchkreuzen wage,
blickend in die weite Ferne,
blickend ohne wirklich zu sehen.

Mein Schatten ist fern,
verließ mich zu einer Zeit,
die ich nie wirklich betreten,
lässt meinen Geist fragend zurück,
fragend nach seinem Namen,
fragend nach seinem Sein,
wenn dieses überhaupt je war,
oder doch eher nur Schein,
den ich mir zur Wahrheit ernannt.

Spielt das eigentlich überhaupt eine Rolle?

Ich denke nicht,
will ich es auch nicht denken,
würde dies nur meine Gedanken vernichten,
denn meine Gedanken sind doch nicht,
können vielleicht niemals wirklich sein,
aber irgendwie formen sie mich,
sind der Kern meines Geistes,
ohne den ich eigentlich nicht wäre,
sind das Gebliebene aus der Vergangenheit,
die Wegweiser in die ungewisse Zukunft,
die im schwarzen Abgrund versunken.

Wohin führt mich dieser Weg?

Es ist mir eigentlich egal,
denn ich erinner mich an einen Schatten,
erinner mich an welkende Pflanzen,
erinner mich an alte Ideale,
wissend dass sie meine Neuen,
spüre vergangene Dinge,
nur um mit geschlossenen Augen zu sehen,
was mein klarer Blick verworfen,
ich erinner mich an diesen Weg,
nur um so zu sein,
wie ich momentan bin.

Ungeachtet des fernen Endes.

------------------------------------------+

Vielleicht bist du ein Schatten,
bist du eigentlich auch mehr,
vielleicht warst du Licht,
hast aber vergessen zu leuchten,
vielleicht bist du nur Schmerz,
aber ich heilige deinen Weg.

Immerhin ist es meine Wahl.

Mittwoch, 20. Januar 2010

Retrospektives Sein

Nur kurz blicke ich zurück,
wissend das ich nicht sehen sollte,
beendend den Weg meines Atems,
nur um zu spüren was still und stumm,
nur um zu hören was schon lange verhallt,
blickend mit geschlossenen Augen in jene Ferne,
die für mich schon unwirklich geworden ist,
wissend dass ich eben aus ihr entsprungen.

Eigentlich ist es nur eine Sekunde,
doch scheinbar bleibt sie ewig,
langsam weiterzählend zu nächsten,
bis ich auch diese schon wieder vergessen,
immer noch gefangen in mir selbst,
sehend einen dunkelgrauen Horizont,
den ich einfach nicht berühren kann,
egal wie weit mein Arm schon gestreckt,
reicht dieser kaum für einen Bruchteil.

Wieso blicke ich stets wieder zurück?

Es liegt an dieser Stimme,
ist sie leiser noch als ein Gedanke,
höre ich sie dennoch rufen,
pochend am fernen Horizont,
nicht lebend in dieser Welt,
aber eben jener Vergangenen,
ist diese doch nicht tot nur starr,
singend Lieder vergangener Zeit,
wissend um ihre Bedeutungslosigkeit.

Tief in der Ferne schlägt es,
zerfleischt durch alte Waffen,
verstümmelt durch alte Folter,
begraben unter Tonnen von Schutt,
aber dennoch schlagend in der Ewigkeit,
wartend auf den Tag der Rettung,
wissend dass dieser niemals kommt,
vergessen und doch nicht verloren,
verloren aber doch nicht vergessen.

Bleibt es wohl ewig dort?

---------------------------------+

Meine Augen sind wieder offen,
doch können sie wirklich sehen,
was mein Atem stets übertönen will?

Samstag, 16. Januar 2010

Wandelorkan

Um mich herum ist eine Ruine,
schwarz aber niemals gleich,
durchwühlt vom kalten Wind,
der heißer noch als Feuer,
verbrannt durch seine Wege,
und erstarrt wie bloßes Eis,
das nun auch mich gefrieren will.

Aber in mir ruht die Leere,
niemand kann gefrieren,
was niemals wirklich war,
niemand kann verstehen,
was dunkler noch als die Nacht,
geboren um die Vorstellung zu brechen,
die um mich herum zu tanzen scheint.

Mal stehe ich hier,
aber dann bin ich wieder dort,
war nie wirklich weg,
stehe immer noch am selben Ort,
nur schließend die Augen für Sekunden,
merkend dass ich Jahre zu verpassen scheine,
Jahre die in meiner Seele niemals waren,
Jahre die für mich niemals sind.

Alles was ich spüre ist meine Hülle,
fühlt diese sich an wie die Fremde selbst,
nicht fähig ferner meiner Seele zu sein,
ist diese tief und still verstummt,
nur um einen Gesang zu hören,
der verschlungen im Orkan,
verloren für meine tote Selbst,
oder lebe ich vielleicht noch?

Alles um mich ändert sich,
immer wenn die Zeit rennt,
muss ich diesen Orkan wüten sehen,
sehen wie er Ruinen ständig niederreißt,
nur um andere wieder erstehen zu lassen,
nie ist er nur ein lauer Wind,
der leise die Lieder der Zeit singt,
nie werde ich einen Schritt gehen können,
bevor er schon wieder verloren,
vergangen wie die Ruine selbst.

Wieder schließe ich meine Augen,
nur um den leisen Schlägen zu lauschen,
die tief in meinem Leib zu pochen wagen,
auch wenn mein Geist schon lange stumm,
verstummt um andere Stimmen zu hören,
die verhallen bevor sie überhaupt sind,
einerseits tot und doch lebendig,
bleibt mir eigentlich nur der Zeit zu trotzen.

Vielleicht schaffe ich es ja,
noch einmal zu erwachen.

----------------------------------------------------+

Schweigend betrachte ich mein Spiegelbild,
aber dieses hört nicht auf mich anzuschreien,
teilnahmslos wende ich mich immer wieder ab,
aber es denkt nicht mal daran sich zu wenden.

Was verraten dir deine Augen?

Mittwoch, 13. Januar 2010

Wasserspiegel

Ich sehe seine Weite,
suche seine Grenzen,
vermissend das ferne Land,
suchend nach der dunklen Wahrheit,
ruhend in seinen alten Tiefen,
versunken in jener stillen Zeit,
die ich als meine Vergangenheit kenne,
oder vielleicht zu kennen glaube.

Das Wasser bleibt nicht ruhig,
ständig scheint es in Bewegung,
verwehrt mir einen klaren Blick,
sei es nun auf das in den Tiefen,
oder eben auf das in den Höhen,
gespiegelt an dieser Grenze,
die stolz zu vermischen versucht,
was wir schon zu lange getrennt.

Eigentlich hat es keine Farbe,
aber dennoch glauben wir es blau,
obwohl ich es gerne rot wüsste,
gefärbt durch mein eigen Blut,
bereichert um meinen sterbenden Geist,
der nur schwer zu begreifen vermag,
dass er das Wasser nicht mal berührt,
auch wenn er es zu sehen glaubt,
so wie er auch zu sehen glaubt,
was er in den Tiefen schon lange verloren.

Wer kann schon seinen Augen trauen,
wenn diese doch nur sehen was sie wünschen?

Niemals hätte ich geglaubt,
was ich nun zu sehen weiß,
ich sehe wie es den Spiegel zerbricht,
der mir nie auch nur ein Bild schenkte,
ein Gesicht donnernd aus den kalten Tiefen,
geschmückt durch blasse Haut und schwarzem Haar,
verloren für mich in der verstorbenen Vergangenheit,
aber dennoch schlingend seine Arme um meinen Leib,
mich reißend in diese unberührten schwarzen See,
bis mein Körper verschwunden am tiefen Grund,
bis er vergessen hat dass kein Wasser Farbe hat.

Meine Seele ist nun in der Tiefe,
gefangen durch ein Geschöpf,
das ich hier unten lange verlor,
blickend in seine kalten Augen,
die doch nicht kalt sein können,
gefangen durch ein Geschöpf,
das mich schon lange losgelassen,
nur still berührend meine Hand,
selbst wenn diese nur noch Geist.

Wieso sollte ich noch gehen?

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Diese Augen sind der Abgrund,
unendlich tief und fesselnd,
diese Haare sind die Nacht,
kalt und doch brennend,
diese Hand ist der Tod,
leise streichelnd das bleibende Leben,
bis dieses nicht mehr Leben sein kann.

Ich kenne dein Sein,
aber nicht mal deinen Namen.


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