Ich weiß ihr bleibt taub,
könnt meine Stimme nicht hören,
da ihr meine Worte nicht versteht,
begnadigt durch die Gabe der Ignoranz,
ich weiß ihr bleibt blind,
könnt ihr doch niemals sehen,
was euer Verstand nicht fassen kann,
verstümmelt durch die Vernunft,
die euch allen zu Grunde liegt,
begleitet durch jenen Wahn,
der einfach nur menschlich ist,
menschlich ist und menschlich bleibt.
Wieso glaubt ihr mich gleich?
Ich kenne meinen Pfad,
habe diesen selbst gewählt,
gewählt um euch zu entkommen,
getrieben von einer Verachtung,
die selbst dem Tod nicht weicht,
fern eurer natürlichen Verblendung,
die euch zum ewig Leben treibt,
getrieben durch die bloße Angst,
ihr könntet doch nicht ewig sein,
übersehend jene Eventualität,
die euch als unwichtig entlarvt,
geboren nur um wieder zu sterben.
Ich gehe meinen Weg,
schrieb ihn in roten Lettern,
geboren in meiner Seele,
getrieben durch meinen Puls,
geblieben als blutige Spur,
die meine Spur sein soll,
fern aller Täuschungen,
die ihr als Tugenden glaubt,
fern aller Richtungen,
die ihr für mich bestimmt,
ohne dass ich es jemals verlangte,
dies ist meine blutige Spur,
weil ich es als meine Spur wünsche,
ungeachtet eurer Wertungen,
die niemals die Meinigen sind.
Ihr glaubt mich immer noch gleich?
Dann nehmt diesen Gedanken mit,
bis es euch ins kalte Grab zieht,
für mich spielt es keine Rolle mehr,
konnte ich doch niemals erwarten,
dass ihr mich nur eine Sekunde versteht,
aber zumindest bleibt mir die gute Gewissheit,
dass jedes Wesen in seiner Tiefe alleine bleibt,
ganz egal wie sehr ihr euch auch zusammenrottet,
und auch verdammt ist alleine zu sterben,
einsam bleibend in einer endlosen Dunkelheit,
wenn es überhaupt eine Dunkelheit gibt.
Sehnsüchtig warte ich auf das Nichts,
denn dann bleibt mir endlich Stille.
Worauf wartest du?
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Entweder man lässt denken,
oder versucht selbst zu denken,
läuft dabei aber große Gefahr,
zu anderen Ansichten zu kommen.
Xen_Blutschatten - 6. Mär, 18:55
Die Welt ist kalt geworden,
oder war sie schon immer kalt,
so kalt dass die Haut erfriert,
so kalt dass mein Geist verwirrt,
besiegelt durch den starren Wahn,
der mich stets zu leiten glaubte,
ohne mich je wirklich zu berühren,
verführt vom Irrsinn einer Idee,
die ich nicht mal kenne.
Die Welt ist wirklich kalt,
sie trotzt meinen Schritten,
versucht mir Wege zu zeigen,
die es niemals wirklich gab,
lässt mich übers Eis gehen,
nur damit es unter mir zerbricht,
mich eintauchen lässt in einen See,
der voller Gnade mich zu ersticken droht,
mich von meinem Sein befreien will,
aber doch wieder entkommen lässt,
mich allein lassend mit der Frage nach dem Sinn,
der mir doch ewig bleibt verborgen.
Wieso sollte ich weiter gehen,
verloren in einer toten Welt,
die im Wahn nach meinem Atem greift?
Ich wüsste nicht wieso,
aber wieso sollte ich auch,
schließlich ist es nur mein Sein,
ich bin Besitzer einer Seele,
die doch nicht mein Eigentum,
gefesselt an alte Regeln,
die niemals meine waren,
ich bin Zentrum eines Geistes,
der ewig Gefangener seiner Gedanken,
obgleich diese noch so fern,
vielleicht auch noch so närrisch,
wie mein Streben nach dem Verständnis selbst.
Wer glaubt etwas zu wissen,
weiß letztlich überhaupt nichts,
wer denkt er könnte überleben,
verliert sich doch so schnell im Tod,
wer meint er könnte ewig schweigen,
kann das Schweigen doch nur brechen,
aber wenn man glaubt zu vertrauen,
kennt man eigentlich den Grund dafür?
Man kann es wissen,
aber trotzdem bleibt man blind.
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Ich denke was ich denke,
ohne das du je wissen kannst,
was ich wirklich denke,
denn bloßer Glaube ist blind,
kann nur die Umrisse eines Werkes sehen,
die doch soviel größer sein könnten.
Vertraust du der Fassade,
oder vielleicht der Seele dahinter?
Wer weiß....
Xen_Blutschatten - 2. Mär, 17:20
Xen_Blutschatten - 1. Mär, 18:59
Dieser eine Weg ist verloren,
untergegangen in einer Schlacht,
die keinen Sieger kennt,
ertränkt im Blut kalter Opfer,
die geboren in meinen Gedanken,
aber gestorben in wirrer Glut,
verfremdet und doch so nah,
das Gedankeninferno der Lilie,
dieser Weg bleibt verloren,
denn Schlachten ändern Welten,
noch bevor man die Eine begriffen hat.
Das Licht verlor sich im Rausch,
leise taumelnd über dunkle Wege,
die doch nur längere Schatten werfen,
mich werfend zum harten Grund,
innerlich kalt und ewig still,
zersetzend den Rest meines Geistes,
bis auch der schwerste Pfeiler fällt,
gebrochen durch die Illusion des Seins,
die wir alle als Realität begreifen möchten,
ohne zu wissen was wir eigentlich wollen.
In tiefster Agonie erhebe ich mich,
immer noch kalt aber entflammt,
erfüllt von den Flammen des Chaos,
bereit einen Krieg zu führen,
obwohl die letzte Schlacht geschlagen,
durchschreitend ein Tal der Asche,
gewillt dies erneut zu entflammen,
blickend in die höchsten Höhen,
bereit diese ins Schwarz zu tauchen,
so wie einst schon die Hoffnung selbst,
nur um diese erträglich zu färben.
In meiner Rechten trage ich ein Schwert,
zu vergießen das Blut schon Gefallener,
wissend dass sie einst mit mir fielen,
in meiner Linken trage ich die Leere,
lässt diese mich doch ganz deutlich spüren,
dass der Westwind nun aus Osten bläst,
mir raubend die vertraute Existenz,
die jetzt nur noch bitter bleibt,
ergraut im Kern meines Blickes,
leise verrieselnd im Sand der Zeit.
Jeder Kreuzzug braucht einen Beginn,
so tränke ich die Klinge im eigenen Blut,
wissend dass ich immer noch mein schlimmster Feind,
jeder Kreuzzug hat auch ein Ende,
also schreite ich ihm langsam entgegen,
führend die Klinge durch Aderwerke,
die ich einst als Freunde gewusst.
Der Krieg nach der letzten Schlacht beginnt.
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Ich bin mein eigener Dämon,
angeekelt vom Geruch des eigenen Fleisches,
ist dieses doch schon verfault und grau,
geberstet im Sud der Gedanken.
Ich sehe es locker.
Wie seht ihr es?
Xen_Blutschatten - 28. Feb, 15:33
Ich spüre eine Kälte,
hier am Abgrund der Welt,
hier in den endlosen Flammen,
sie strömt aus mir heraus,
verbindet sich mit den Flammen,
und die Flammen verbinden sich mit mir,
drohen mich an Ort und stelle zu verbrennen,
doch das Eis im Inneren bleibt ungebrochen,
starr und kalt flutet es aus mir heraus,
bahnt sich seinen schmerzhaften Weg,
zu durchqueren das Meer aus Feuer,
obgleich ich doch verschlungen grell,
lichterloh entfacht und dennoch still.
Der Wald um mich ist fort,
schreiend wich er in Sekunden,
hinterließ nur jene verfluchte Hölle,
die mich nun überall umgibt,
mich sanft Teil von ihr sein lässt,
bis auch ich nur noch Asche sein kann,
doch noch bleibe ich hier,
den Blick in eine Ferne gerichtet,
die mich doch nur die Augen schließen lässt,
in der Hoffnung dass sie eine Lüge ist.
Ist dies wirklich das Ende,
obgleich mein Wille anders wagt?
Mein Blut beginnt zu kochen,
langsam falle ich auf die Knie,
immer noch still und erblindet,
immer noch verzweifelt und tot,
gestorben in jenem Augenblick,
der deine schwarze Schwingen entflammte,
sie langsam in der Ferne glühen ließ,
bis sie schon nicht mehr waren,
bis sie scheinbar niemals waren,
verweht vom brennenden Wind,
der sie doch nicht zu mir trug.
Was wird von mir bleiben,
wenn die Flammen verbannen,
was ich als meinen Leib gedacht?
Ich bin nur noch Asche,
vielleicht war ich schon immer Asche,
habe dies nur langsam vergessen,
benebelt vom Gift des Lebens,
verführt vom Fluch des Seins,
aber dennoch bin ich,
meine Gedanken entfacht,
aber trotzdem stumm,
ich bin auf eine Art,
die keine Berührung kennt.
Aber woher kommt die Pein,
wenn nicht aus Erinnerungen,
die doch niemals waren?
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Vielleicht bleibt mir die Dunkelheit,
ewig still und endlos schön,
aber was bleibt dir noch,
wenn ich die Dunkelheit habe?
Xen_Blutschatten - 24. Feb, 19:17
Ich kann es sehen,
blicke tief in dieses Sein,
scheint dieses endlos,
und gleichermaßen begrenzt,
niemals wirklich alleine,
aber zu zweit eine ewige Einsamkeit,
warum bleibt mein Blick verharren?
Ich spüre seine Kälte,
durchbohrend seinen Pfad,
verschwindend in weiter Ferne,
die ich doch fast schon berühre,
mich fast selbst in ihr verliere,
verbunden mit steiniger Erde,
geistig berührend seinen Glanz,
der doch nur Leere bringt,
wo schweigend Schatten lauern,
unvergessen aber nie gehört.
Wohin führt dieser Gedanke,
wohin führt mich dieser Blick?
Ein Teil von mir bleibt starr,
der andere ist schon gefallen,
kreuzend den kalten Stahl,
rufend nach des Henkers Schein,
er ist gefallen auf den blutigen Grund,
erhoffend die flüsternde Stimme,
läutend vom Blutrausch des Todes,
der doch in der Starre verharrte,
denn lieg dort unten wirklich ich?
Die Zeit ist gekommen,
und ich gehe meinen Weg,
verlassend diesen einen Gedanken,
betretend einen Pfad der Qual,
den Pfad eines neuen Tages,
der doch nur wieder zurück führt.
Gleiche Zeit,
Gleicher Ort?
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Verbleiben wir hier,
oder gehen wir fort?
Ich denke beides,
von Zeit zu Zeit.
Xen_Blutschatten - 22. Feb, 21:34
Die Zeit ist gekommen,
war sie doch gedacht so fern,
empor gekrochen eine steile Wand,
die ich selbst nie überwinden kann,
gefangen durch die eigene Ohnmacht,
die nun erneut mein dunkler Richter,
bewaffnet mit Hammer stark und schwer.
Es schlägt meine Dämmerstunde,
nicht nur für jenen kurzen Moment,
sondern für jede Stunde die kommen mag,
geboren in dem Blut das ewig ruht,
aber den Schlaf schon lange verlor,
besessen von jenem finstren Dämon,
den ich als mein verdammtes Selbst erkenne,
erkenne als schwarzen Engel der ewig kämpft,
und sein eigenes Schicksal stets zu übersehen vermag,
geblendet durch das Licht hunderter Seelen,
die einfach nie zu verstummen bereit.
Leise ertönen die Stimmen,
geboren in dunkler Tiefe,
leise beginnt ihr gnadlos Donnern,
sich bohrend tief in den Geist,
noch viel tiefer in den Verstand selbst,
bis dieser nicht mehr zu stehen vermag,
gebrochen durch die Stimmen der Kreaturen,
die er täglich neu gebärt in großer Qual,
nur um klar die Realität zu erblicken,
die er doch nicht zu ertragen mag,
beruhigt durch falsche Klingen.
Hatte ich überhaupt eine Wahl?
Ich bin was ich bin,
unfähig mich selbst zu belügen,
ist die Wahrheit meine größte Sünde,
es ist eine bittere Sünde,
die mich nicht über Brücken gehen lässt,
noch lange bevor diese je gebaut,
sie lässt mich nicht durch Fenster blicken,
die ich noch nicht einmal erblickt,
sie lässt mich nicht in Sprachen sprechen,
die ich noch niemals zuvor gehört.
Wieso ist es eigentlich eine Sünde,
wenn man in der Lage ist klar zu sehen?
Es ist eine Sünde,
weil sie verbietet was alle verlangen,
auch wenn sie nicht wissen können,
es bleibt eine Sünde,
weil der Selbstbetrug die Tugend,
die ich niemals zu heucheln bereit,
selbst wenn sie schon Wahrheit scheint,
gewaschen in den Gedanken jener Menschheit,
die sich selbst zu vergötzen wagt,
sich und ihre bleibende Dummheit.
So schlägt meine Dämmerstunde,
weil mein Geist nicht zu fassen wagt,
was schon zu oft zuvor gelogen,
so schlägt diese verdammte Stunde,
weil kein Blinder zu sehen vermag,
nur weil ich ihm eine Richtung weise,
so schlägt meine dunkelste Stunde,
weil die Wahrheit zum schweigen verdammt.
Könnt ihr den Stundenzeiger hören?
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Niemand vermag zu hören,
doch du kannst hören,
niemand vermag zu sehen,
doch du kannst sehen,
niemand vermag zu spüren,
doch du kannst spüren,
kannst du begreifen warum?
Ja, du kannst.
Xen_Blutschatten - 18. Feb, 16:59
Lange spürte ich den Grund,
den Grund jenes roten Meeres,
das ich als mein Exil erkannte,
lange blieb ich dort verstorben,
suchend nach jenem schwarzen Puls,
den ich schon zu lange verloren,
zu lange blieb ich still und blind,
hätte es doch genügt meine Augen zu öffnen,
doch was hätte ich dann gesehen?
Lange war ich vergangen,
doch niemals war ich tot,
untot erwacht in dunkler Nacht,
konnte ich nur spüren was war,
ohne zu begreifen was sein kann,
mein Wille brach die nasse Stille,
mich beatmend mit alter Gewalt,
die doch nur beschwören kann,
was zuvor schon lange geschmiedet,
geschmiedet als Form eines Seins,
welches niemals das Meinige sein kann,
wie könnte es so etwas auch?
Mein Herz schlägt aus dem Exil,
schwarz und zu kalt in jeder Stunde,
erfüllt mit dem Gesang schwarzer Engel,
die niemals wirklich waren und sind,
erschaffen durch die Hand eines klaren Geistes,
der verwirrter noch als der tiefe Wahn selbst,
mein Herz schlägt in der tiefsten Finsternis,
nicht um mich nur eine Sekunde zu erhalten,
sondern um zu erstreben was niemals ist,
vielleicht auch niemals sein kann,
geschrieben blutrot auf kaltem Stein.
Einst schrieb ich Lettern in Granit,
zu besiegen jeden Schlag der Zeit,
doch die Zeit schlug stets zurück,
einst schrieb ich die Worte in mein Blut,
wissend dass sie niemals gelesen werden können,
jedoch gesungen im Puls jenes dunklen Herzens,
das tief in meiner Mitte zu ruhen wagt,
geschickt in das dunkelste aller Exile,
aber immer wieder zu mir zurückgekehrt,
singt es nun erneut jener ungesungenen Lieder,
die mir langsam aber sicher die Hölle bereiten.
Unsterblich sterbe ich jede Nacht,
verlassend den nassen Grund meines Ablebens,
nur um immer wieder dorthin zurückzufallen,
immer wieder entflamme ich in den Feuern meiner Selbst,
doch kenne ich den tieferen Sinn jenes Infernos,
trotzend den kalten Massen meines Grabes?
Niemals lasse ich dich erfrieren.
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Ich brenne in meinem kalten Wassergrab,
erfrierend in der Tristheit des Seins,
nur damit ich niemals begreifen muss,
dass ich eigentlich schon verfault.
Xen_Blutschatten - 15. Feb, 16:45