Sonntag, 6. Dezember 2009

Der Übergang

Es ist diese Stille,
geschaffen durch meinen Willen,
die unaufhaltsam Tore öffnet,
die ich nicht mal zu sehen gewagt habe,
die mir weist die Wege durch alte Pforten,
die in mir selbst zu ruhen schienen,
ohne dass ich sie je versiegelt habe,
fern eines Gefühles von Wahrnehmung,
verblieb ich stets in meinem Leib,
doch bereue ich vielleicht nun,
meine Augen geöffnet zu haben?

Ich sehe wie sie herausströmen,
greifend nach meinen Armen,
mich zu ziehen an dunkle Orte,
die ich eigentlich nie erreichen wollte,
ihr Antlitz ist das einer Armee,
die schon zu lange gewartet hat,
kalt und hasserfüllt rufend meinen Namen,
auf dass ich eintrete in ihr Reich,
in das nie eine lebende Seele getreten,
bilden sie fast schon einen todbringenden Sog,
den ich nur zögerlich zu folgen bereit,
kenne ich doch nicht das Ende dieses Weges,
oder ist dies vielleicht erst der Anfang?

Langsam nähere ich mich einem Tor,
dessen Namen geschrieben in Runen,
die ich nicht zu begreifen verstehe,
spüre ich nur ihre kalten Rufe,
die bedrohlich mein Herz umschlingen,
bis dieses ebenfalls eine Stille erreicht,
die gefordert zu durchschreiten jenes Portal,
hinter dem sich nur eine Finsternis verbirgt,
die ich nicht zu durchblicken vermag,
ist mir doch noch nicht mal klar,
ob dahinter überhaupt noch etwas lauert.

Ich spüre wie das Gemäuer um mich erkaltet,
sich langsam beginnt zu krümmen in einer Art,
die ich nur als entfremdend zu beschreiben mag,
wird mir hier doch nur nach und nach bewusst,
dass dieses Gemäuer mein eigener Leib ist,
den ich reuelos zurückließ an jenem Ort,
den man als die Realität zu bezeichnen pflegt,
obgleich ich vielleicht an diesen Ort zurückkehren sollte?

Jetzt stehe ich an der Schwelle,
die ich schon halb durchquert habe,
durchflutet mit einem Meer der Wahrnehmung,
das leise meinen Verstand ins Wanken bringt,
bis ich mir nicht mal mehr ganz bewusst,
wieso ich eigentlich jene Stille schuf,
die ich nun fast zu verlassen wage.

Nur kurz fasse ich einen Entschluss und drehe um.

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Letztendlich sah ich keine Ente,
sondern viel eher eine Gans.


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