Mittwoch, 11. September 2013

Narrenkönig

Ich bin der König der Narren,
irrer noch als beide,
blind in ihrem Blut,
lass ich es brennen,
tanzend um das Feuer,
einen irren Tanz,
lass sie alle krümmen,
nichts hier ist mir teuer.

Hast du mich begriffen?

Ich bin die Trägheit,
meine eigene Königsdisziplin,
gefangen im Rausch der Ketten,
lasse ich die Augen geschlossen,
auf dass ihr in Stille erstickt,
eure Ohren sind meiner Stimme zu wider,
so schweig ich immer weiter,
ein Narr und auch ein König,
gefangen unter Idioten.

Siehst du die Klinge?

In Blut getränkt,
schneidet sie weiter,
weiter durch das kalte Fleisch,
ertränkt im Gedanken des Narren,
sich verloren im irren Tanz,
zu erheitern die stumpfe Menge,
in einem Meer aus Applaus,
in einer See aus toten Gedanken,
bewegt vom Wind des eigenen Gestanks.

Ich bin der König aller Narren,
ich fange euch,
in meinem irren Tanz,
ich leite euch durch alberne Worte,
über Pfade ohne Glanz,
ich bin ein ungesehener Herrscher,
Henker und auch Richter,
im Narrentum seid ihr mir ausgeliefert,
Narr und doch keiner,
vom eigenen Spiegelbild unterschätzt,
ertrinke ich im eigenen Lachen,
und weiß doch mehr als ihr,

habt ihr das etwa nicht begriffen?

Scientia potentia est.

Montag, 5. August 2013

Noten

Im Spiegel tanzt eine Erinnerung,
stetig im Kreis,
ich kann sie nicht sehen,
ich kann sie nicht ertragen,
wenn sie mich ansieht werd ich schwer,
mein Schädel berstet bei dem Gedanken,
dass ich wieder ein Narr war,
kein Risiko vertan und dennoch wund,
suche ich der Gedanken Aderlass.

War es das denn wert?

Ich weiß nicht was ich denke,
meine Gedanken kreisen,
nur um wieder stillzustehen,
eine Weile in Schweigen zu verharren,
ausholend zum allerletzten Schrei,
den ich doch wieder innehalte,
seine Bedeutung niedermache,
als könnte ich darüber lachen,
nur weil beide Wege keiner waren.

Zwei Noten hab ich gespielt,
und wurde erschlagen vom Orchester,
welch grausame und sanfte Melodie,
deren Schönheit ich nicht entkommen kann,
vielleicht auch niemals entkommen wollte,
ganz befangen von der Melancholie,
die mich sanft zu zerdrücken scheint,
damit ich ihr dafür danken kann.

Kann man es mir denn verübeln?

Wieder bleibe ich zurück,
an diesem dunklen Strand,
lauschend der unruhigen See,
wieder ertränke ich einen Spiegel,
werfe ihn in die schwarze Leere,
die nicht mal mehr vom Mond berührt wird,
mein Puls bleibt ruhig und bedenklich,
mein Herz hat seine Augen verschlossen,
und der Wind weht kalt weiter um mich herum,
während meine Füße mich immer noch weiter gehen lassen.

Meine Seele wurde nicht berührt,
und doch zittert sie bei einem Gedanken,
der gar keiner ist.


Muss man da nicht zwangsweise lachen?

Feuerregen, Wacken 2013 Spezial

Es regnet Feuer, Feuer,
und ihr alle brennt,
Jesus hats versprochen,
es steht im Testament.

Es regnet Feuer, Feuer,
und ihr alle brennt,
ihr habt nur gesoffen,
und das wohl verpennt.

Es regnet Feuer, Feuer,
und ihr alle brennt,
den einen hats getroffen,
und ein zweiter brennt.

Ein Mann und seine Nachricht,
geschrieben auf ein Schild,
keiner wollt ihm glauben,
ist schon nicht so wild.


DAS INFERNO IST ENTFACHT!


Es regnet Feuer, Feuer,
und wirklich alles brennt,
Jesus hats versprochen,
es steht im Testament.

Es regnet Feuer, Feuer,
und der Alte flennt,
auf Rettung kann er hoffen,
doch auch er verbrennt.

Es regnet Feuer, Feuer,
und alles ist versengt,
niemand hats gerochen,
wir haben es verpennt.

Ein Mann und seine Nachricht,
geschrieben auf ein Schild,
keiner wollt ihm glauben,
wir werden wohl gegrillt.


DAS INFERNO IST ENTFACHT!


---------------------------------------------+

Dieses mal ein kleines Special,
das eher als eine Art Lagerfeuerlied zu verstehen ist.

Inspiriert wurde das ganze von dem alten Typen der Tapfer im Ort Wacken stand um uns arme Sünder zu warnen, dass Jesus kommen wird um uns mit seinem Feuerregen zu töten.

Manche haben Fotos mit ihm gemacht,
andere hatten Spaß bei einer Diskussion mit ihm,
und ich für meinen Teil fand das dies ne Spitzenvorlage für ein gutes Lagerfeuerlied abgeben würde.

Macht euch eure eigene Meinung dazu.

Sonntag, 5. Mai 2013

Herzenslust

Dem Tod entgegenstrebend,
sieht man nie ein Licht,
vergisst alles was war,
verliert sich selbst in Taubheit,
die ich nicht einmal mehr erkennen kann,
wenn sich der Tod von hinten nähert,
mir leise in das Ohr flüstert,
es ist schon zu spät,
in der vergangenen Nacht,
wurde mir wieder klar,
Feuer entzündet sich nicht nur Nachts,
sondern jeden Tag erneut,
lässt das Fleisch erneut erstehen,
die Seele tanzen im eigenen Blut,
bis ich nichts mehr sehen kann,
und wieder alles von vorne beginnt.

Was ist dieser Kreislauf,
Rennen aus Tod und Leben.
was lässt einen immer weiter gehen,
im Schatten schon vergehen,
mich wieder neu erstehen?

Leise singen die schwarzen Engel.
spielend auf todbringender Geige,
Noten die sich schneiden ins Fleisch,
frohlockend vom nächsten Tag,
Blüte des Jahres im Sonnenschein,
lautlos tanzt eine Seele in ihren Reihen,
wünscht sich von jedem Engel,
einen allerletzten Kuss,
bevor sie wieder weiter muss.

Ist das Leben nicht zu schön,
um aus tausend Scherben wieder aufzustehen,
ist der Schmerz nicht viel zu rein,
um auf ewig bei mir zu sein?

Ich weiß nicht was ich spreche,
verfange mich selbst wie im Wahn,
während ich mich selber knechte,
geht es mich doch nichts an,
wenn stumpfe Schreie mich erreichen,
aus der Tiefe meiner Brust,
hab ich ihren Herren,
doch so lang schon tot gewusst.

Mit toten neuen Schwingen,
erheb ich mich in jeder Nacht,
verliebt in den Mond und alle Sterne,
bis ich mich selbst nicht mehr ertragen kann,
mich zu stürzen in einen neuen Tod,
genieße ich jede Sekunde bis zum Aufschlag,
auch wenn ich sie schon wieder vergesse,
gefühlt ihnen schon wieder weichen muss,
und das Lied wieder von neu ertönt.

Das Leben schneidet mir ins Fleisch,
verstümmelt, meuchelt, treibt mich aus,
eine verdorbene Fratze ganz am Ende,
die sich doch wieder erheben muss,
lachend entstellt das eigene Gesicht,
im Tod liegt die Erlösung,
im Leben ein verfluchter Segen,
ewig umschlungen im ewig Tanz,
kannst du es nicht sehen?

Tausend Stimmen flüstern mir,
lehren mir die schwarze Litanei,
ersticken mich mit soviel Wahrnehmung,
dass ich wieder erblinden muss,
keine kann mir sagen was ich bin,
im Labyrinth der endlosen Geheimnisse,
bleib ich verloren zurück.

Ob ich wieder von vorne anfangen muss?

Dem Tod entgegenstrebend,
sieht man nie ein Licht,
vergisst alles was war,
verliert sich selbst in Taubheit,
die ich nicht einmal mehr erkennen kann,
denn zu viel Leben verblendet die Existenz,
dass man zwangsweise ersticken muss,
heute feier ich die schwarze Wiedergeburt,
jede Woche beginnt das Rennen erneut,
nur um einen Moment lang zu sehen,
wie die Dinge wirklich sind.


Erlaubst du mir diesen Tanz?


--------------------------------------------+


Vergiss alle Erwartungen,
alle Hoffnungen auf der Welt,
vergiss deine Träume,
alles was dich hält,

könntest du einen Moment mit mir genießen,
hier am Ende jeder Welt?

Samstag, 5. Januar 2013

Mondblasser Gedanke

Im blassem Mond ein Schein,
seichter noch als Seide,
steht dieser Gedanke allein,
folgend keiner Regel,
leise wandernd durch totes Land,
verloren auf der Suche,
lautlos lauschend dem Seelenkrach,
einen leisen Puls in seinem Blute.

Wer magst du sein,
dass ich dich sehe,
was wirst du denken,
wenn ich dich rufe?

Ein Gedanke,
lesend ein Trauerspiel,
für immer allein,
und doch zu viel,
das Mondeslicht zu ertragen,
wie in all den alten Tagen,
hält es sich einen ewig Schwur,
fürchtend nicht den Weltenbruch.

Zögernd lausch ich immer weiter,
blicke hinauf in jeder Nacht,
ein Weg ohne Ziel,
ist doch nur ohne Sinn,
wie Worte tausendfach betrogen,
klebt bitteres Blut an grauen Schuhen,
die doch niemand tragen mag.

Wieso lebst du immer weiter,
wanderst durch des Mondes Nacht,
wieso höre ich deinen Atem,
ist er hier auch noch so schwach,
das Ziel doch unerreichbar?

Die Antwort bleibt mir je verwehrt,
allein ich seh deine Unsterblichkeit,
die wortlos wandert immer weiter,
und mich mit ihrer Anwesenheit ehrt,
den ewigen Gedanken mit mir zu teilen,
Sekunde für Sekunde,
meine Seele leise rötlich färbt,
bis ich zerbreche an kalter Wunde,
nicht gewillt wieder loszulassen.

Freitag, 27. Juli 2012

Brückenfall

Eine Brücke ist gebrochen,
vor kurzem erst erbaut,
leise und heimlich errichtet,
und schon wieder Vergangenheit,
verloren im grauen Schleier,
verloren doch nicht vergessen.

Wer baute eine Brücke,
im Mitten dieses Nichts,
wer kehrte nicht zurück,
um sie zu beschützen?

Ihr Zweck ist vergangen,
ihr Sinn noch viel zu leer,
niemand sie je überschritten,
überstiegen den schwarzen Abgrund,
der doch keiner sein kann,
lauernd wie eine Bestie,
lauernd in dunkler Nacht.

Zwei Enden bleiben,
getrennt in Ewigkeit,
nicht mehr zu sehen,
treibend in die Unendlichkeit,
ein Aufstieg gen Weltenaufgang,
einer gen Weltenuntergang,
aber beide in tiefste Ferne.

Was hat sie getrennt,
dass sie verloren wandern,
durch Schatten und Nebel,
unfähig etwas zu finden?


Eine alte Sense,


ein kleiner Flügelschlag,


kein letztes Wort.

Dienstag, 12. Juni 2012

Die Bücherei

Staub rieselt von Büchern,
leise Blicke darin verschollen,
suchend nach des Lebens Sinn,
so viele Gedanken schon verworfen,
Wort um Wort ins Fleisch gebrannt,
gesucht in Schicht um Schicht,
ohne Funde zu verzeichnen,
bleiben die Gedanken leer.

Was wirst du tun,
wenn nichts mehr ist,
wer wirst du sein,
wenn du selbst nicht bist,
nur ein Schatten im Kerzenschein?

Das Buch,
so alt und doch nicht weise,
raubt dir nur ein wenig Zeit,
voller Wörter weniger Gedanken,
bis deine Gier das Nächste krallt,
der Geist so leer die Augen träge,
fühlst du wie dein Wille fault,
das Papier wird feucht,
alt und leer.

Nichts hast du verstanden,
mit deinen alten kalten Händen,
schon das nächste Buch umfasst,
in einem Meer voll toter Wörter,
suchend nur im blinden Wahn,
nach dem Einen was noch atmet,
lässt der Staub dich husten,
schreiend in dein taubes Ohr,
unfähig zu begreifen,
dass du verloren bist.

Das Stundenglas dreht sich,
frisst deinen Lebenshauch,

die Zeit ist um.

Dienstag, 20. September 2011

Feuernacht

Es ist ein wenig kühl,
wahllos weht der Wind umher,
begleitet von jedem Gedanken,
den ich zu denken versuchte,
sich drehend im Kreis immerzu,
sich drehend im Karussell der Zeit,
im Rausch des Seins verloren,
aber sicher nicht vergessen,
greife ich lautlos nach jeder Sekunde,
und kann sie doch nicht halten,
greife ich nach den Strähnen des Windes,
ein paar langen stillen Schwingen,
wissend dass ich sie nie berühren kann,
mein Kopf gewillt zu schreien,
singt nur leise ein altes Lied,
ein Lied für sich allein,
gibt ihm einen neuen Namen,
und lässt es mir dennoch gleich.

Was bleibt mir vom Feuer,
wenn die Flammen erlöschen?
Was bleibt mir von der klaren Nacht,
wenn die Sonne sie zerbricht?
Was bleibt mir von meinem Gefühl,
verblassend im wilden Wind des Abends?

Eine Erinnerung,
eingeschlossen in meinen Händen,
unfähig mir zu entfliehen,
eine Erinnerung,
mich zu töten und zu erwecken,
bis ich sie nicht mehr halten kann,
eine Erinnerung,
gebunden an zwei gleißende Sterne,
die ich doch nicht sehen kann,
wie könnte ich auch?

Es ist immer noch ein wenig kühl,
und ich halte fest was geblieben ist.

Montag, 12. September 2011

Die Katze

Im Wind da liegt eine Katze,
still blickend aufs weite Meer,
Im Wind da liegt eine Katze,
trägt die Last der Krallen schwer,
weiß sie nicht zu reinigen,
so getränkt in Rot und Purpur da,
erstrahlt im hellsten Kerzenschein,
weiß sie nicht was des Nachtes war,
wünschte sich nie jemanden zu peinigen,
oh so lang ist die Nacht doch her,
als der Spiegel brach so klar,
und jeder Blick verloren war.

Leises Tätzeln kann man hören,
wenn man den Winden lauscht,
leises Tätzeln kann man hören,
und muss doch manchmal einen Bruch riskieren,
zu hören wie der Wind sie trägt,
die Katze die purpur durch alle Sünde lebt,
kein Wasser sie hat je berührt,
aber sie doch auf ihrer Haut so spürt,
was du denkst an allem Tage,
was du denkst in tiefster Nacht,
selbst für dich die größte Plage,
gibt sie auf deine Gedanken Acht,
so schnell am Rad der Zeit gewebt,
hast du eigentlich je gelacht?

Im Wind da starb eine Katze,
heute ist sie nimmermehr,
in deiner Hand hältst du die Tatze,
so zerfetzt vor lauter Wehr,
ist der Klang der Worte ohne Sinn,
blicke durch den grauen Schleier,
schon entflammt im Höllenschein,
beobachte ruhig die kreisend Geier,
blick ganz tief in dich hinein,
bist du manchmal doch so leer,
musst du manchmal Trauer tragen,
denn manchmal schmerzt es sehr,
dass du ertrinkst in deinen Klagen,
blind für die ganze Welt,
obwohl sie dich doch hält,
auch wenn es dir eigentlich nicht gefällt.

Geb der Katze einen Namen,
lass sie los und geb sie frei,
lass sie leben lass sie sterben,
geb ihr täglich einen letzten Kuss,
und vergesse nie dass sie,

irgendwann sterben wird.


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